Chelsea, der "Schulhund"
Die dreijährige Labrador-Retriever-Hündin Chelsea hat seit einigen Tagen einen neuen Job, ihren ersten. Sie ist ein geprüfter „Schulhund“ und zeigt gemeinsam mit ihrer Besitzerin Sandra Schönauer, wann man Hunde angreifen darf und wie deren Verhaltensweisen funktionieren.
DORFBEUERN (grau). „Wenn die Hunde beißen, können sie selten etwas dafür. Der Besitzer muss aufpassen, dass nichts passiert“, sagt Sandra Schönauer. „Wir wollen mit unserem Projekt dafür sorgen, dass Kinder sich richtig verhalten, wenn sie einem Hund begegnen.“
Die Kindergartenpädagogin aus Dorfbeuern ist seit Anfang Juli gemeinsam mit ihrer Hündin Chelsea das Salzburger Team für „Rund um den Hund“. Nach ersten Tests des IEMT (Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung) durften die beiden ihre Ausbildung beginnen und nun ihre Aufgabe wahrnehmen. Diese besteht darin, Kindergärten und Schulen im Flachgau und der Stadt Salzburg zu besuchen, um über Körpersprache und Verhaltensweisen von Hunden aufzuklären.
Wer will, kann Chelsea für einen Besuch buchen. Ist sie bei den Kindern, dürfen die sie auch berühren. „Je nach Alter der Kinder führe ich ihnen verschiedene Dinge vor. Den Kleinen erkläre ich Basisregeln im Umgang mit Hunden. Wie etwa, dass man natürlich fragen muss, bevor man einen fremden Hund streichelt. Wenn der Besitzer dies erlaubt, muss man dem Hund die eigene Hand zum Beschnuppern geben und dann kann man ihn angreifen. Den Größeren erzähle ich schon mehr über die verschiedenen Funktionen von Hunden, die Rassen und deren Unterschiede“, erklärt Schönauer.
Die Fliegenklatsche für den Hund
Mit im Gepäck hat sie eine Tasche mit Futternapf, Leckerlis, Beißkorb und Spielzeug. Auch eine Fliegenklatsche ist dabei: „Die Kinder, die sich vor Hunden fürchten, können Chelsea mit ein bisschen Abstand mit der Fliegenklatsche streicheln.“
Mit dem mitgebrachten „Sackerl fürs Gackerl“ können die Kinder versuchen, etwas vom Boden aufzuheben und in dem Sackerl verschwinden zu lassen. Außerdem hat die Pädagogin verschiedene Bilder, die Hunde mit aggressivem, neutralem oder spielhungrigem Blick zeigen. „Wir machen viele Vergleiche, damit Kinder verstehen, wie Hunde reagieren. Ich schenke den Kindern zum Beispiel einen Lutscher und nehme ihn ihnen wieder weg. So können sie sich gut vorstellen, warum der Hund böse werden könnte, wenn man ihn beim Essen stört und das Verhalten von Hunden wird verständlicher.“
In Kindergärten sind die beiden für jeweils rund eine halbe Stunde zu Gast, in Volks- und Höheren Schulen etwa eine Stunde. Mehr als einmal pro Woche darf Chelsea nicht arbeiten. „Die Zeit mit den Kindern ist sehr intensiv für die Hunde“, sagt Schönauer.
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