Die "Traumafrau" aus Fuschl
Dem Trauma seinen Schrecken nehmen

Ein Trauma kann auch mal ganz banal sein. Es gilt, genau hinzuhören und in sich hineinzuspüren.  | Foto: sm
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  • Ein Trauma kann auch mal ganz banal sein. Es gilt, genau hinzuhören und in sich hineinzuspüren.
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Beatrice von Bernuth arbeitet als "Traumafrau" und fordert einen offenen Umgang mit Traumata. Die Diplomingenieurin und gelernte medizinische Fachangestellte macht klar: Ein Trauma ist Ausdruck individuellen Erlebens und kein Zeichen von Schwäche.

FUSCHL. "Jeder kann etwas erleben, das ihm plötzlich den Boden unter den Füßen wegzieht." Das müssen keine extremen Ereignisse sein, sondern können und dürfen auch dem Anschein nach "banale" Dinge, wie eine Textnachricht sein oder der Verlust des Arbeitsplatzes. 

Ein Trauma, egal in welcher Form, kann belastend wirken.  | Foto: symbolbild: sm
  • Ein Trauma, egal in welcher Form, kann belastend wirken.
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"Das Verständnis, was ein Trauma und was kein Trauma ist, sollte man in der Gesellschaft mehr diskutieren"

Die Wahlflachgauerin sieht das Thema "Trauma" in der gesellschaftlichen Diskussion immer noch als Tabuthema und macht klar:

"Egal, was es ist, es kann zum Trauma werden – die Erlebnisse sind so individuell wie wir Menschen."

Die "Traumafrau" weiß, auch vermeintlich kleine Ereignisse können belastend sein. | Foto: Beatrice von Bernuth
  • Die "Traumafrau" weiß, auch vermeintlich kleine Ereignisse können belastend sein.
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Zum Trauma selbst kommt hinzu, dass man durch gewisse Trigger, also Auslöser, immer wieder gedanklich in die belastende Situation "zurückgeschleudert" wird.

Trigger können einen zurückversetzen

Die Trigger können dabei ganz unterschiedlich sein – Gerüche, Aussagen, Bilder oder auch Situationen. Eine körperliche Reaktion, wie schweißige Hände, Herzklopfen oder Unwohlsein, ist dabei keine Seltenheit.

Praktische Hilfe in der Not

Es war Zufall, wie die gebürtige Deutsche zur "Traumafrau" wurde. Ein Bekannter stellte den Kontakt zu Rehana Webster her, der Entwicklerin von TBT – Trauma-Buster-Technique. "Die Erfolge ihrer Arbeit mit Kriegstraumatisierten aus Syrien haben mich fasziniert und mein Interesse dafür geweckt", erklärt von Bernuth. 

Ein Trauma auflösen. Die Besonderheit der TBT-Technik ist, dass ein Trauma in sehr wenigen Sitzungen gelöst werden soll. | Foto: sm
  • Ein Trauma auflösen. Die Besonderheit der TBT-Technik ist, dass ein Trauma in sehr wenigen Sitzungen gelöst werden soll.
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"Das was ich mache, ist das Problem bei der Wurzel packen."

Das A und O bei den Sitzungen sei eine Vertrauensbasis. Bei dem Coaching steigt man vor allem mental ein, um das Erlebte zu verarbeiten.

In einem Erstgespräch klärt von Bernuth zunächst, ob sich die Technik auf das Ereignis ihrer Klienten anwenden lässt.  | Foto: Archivbild: Kleemayr
  • In einem Erstgespräch klärt von Bernuth zunächst, ob sich die Technik auf das Ereignis ihrer Klienten anwenden lässt.
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Und egal, wie schlimm es für die Betroffenen auch sei, der Coach sorgt für Sicherheit und eine gewisse Heiterkeit.

"Auch wenn man es sich schwer vorstellen kann, es wird viel gelacht. Wir haben viel Freude miteinander"

Kraft schöpfen in der Natur

"Wenn ich aus so einem Coaching herauskomme, suche ich häufig die Natur auf. Das gibt mir Energie und macht meinen Kopf frei", sagt von Bernuth. 

Das eigentliche Coaching ist nicht nur für die Betroffenen fordernd, sondern auch für den Coach. | Foto: Beatrice von Bernuth
  • Das eigentliche Coaching ist nicht nur für die Betroffenen fordernd, sondern auch für den Coach.
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Lachend gibt sie zu: "Oder meine zwei wunderbaren Töchter fangen mich mit ihren Gedanken wieder ein."

TBT-Technik ist kurzfristig einsetzbar

Da die TBT-Technik noch relativ unbekannt ist, gibt es derzeit kaum Wartezeiten und Termine können – im Gegensatz zu den langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz – innerhalb weniger Wochen vergeben werden.

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