Zeitgenössische Kunst
Der Flachgau wird kultureller "Supergau"
Im Mai 2021 startet im Flachgau das Festival "Supergau", das Kultur in die Region bringen soll. Danach geht es jeweils im Abstand von zwei Jahren in einem anderen Bezirk weiter.
FLACHGAU, SALZBURG. "Es geht darum, die Kultur von der Stadt aufs Land zu bringen", so Heinrich Schellhorn, Kulturchefs des Landes. Die drei Förderprogramme "Wahre Landschaft", "Podium" und das Symposium "ORTung" fließen in das Festival "Supergau". Dafür stellt das Land Salzburg 480.000 Euro zur Verfügung.
Flachgau wird erster Supergau
"Der Flachgau ist der Schlafbezirk der Stadt, hier haben wir Aufholbedarf", erklärt Schellhorn den Grund warum das Festival hier starten wird. Im Zweijahresabstand geht es dann weiter in die anderen Gaue. Gewagt ist nicht nur der Name des Festivals, sondern auch das Bespielen von einer Fläche von über 1.000 Quadratkilometern und das nur im Freien. "Die Künstler müssen hier nicht in Zentimetern, sondern können in Kilometern denken", so Theo Deutinger, der gemeinsam mit Tina Heine die Leitung übernimmt. Als Architekt weiß er, dass die Museen immer größer gebaut werden müssen, um die Kunst darin einzusperren. Deshalb werden die 35 Werke vor der Kulisse von Wiesen, Wäldern, Straßen und Häusern werden völlig frei über den gesamten Flachgau verteilt sein. In der geographischen Mitte "das wird wahrscheinlich irgendwo in Plainfeld sein", so Heine, wird ein Festzelt errichtet. Alles andere ist offen.
Open Call gestartet
Künstler aus der ganzen Welt können bis 31. Jänner Vorhaben, die entweder mehrere Sparten umfassen, zu Partizipation und Dialog einladen oder orts- und regionsspezifisch sind, einreichen. Supergau ermöglicht allen Kunstschaffenden aller Disziplinen neue Räume und Formate, um ungewohntes Terrain zu betreten.
Experiment gestartet
"Supergau ist ein künstlerisches und soziales Experiment", so Tina Heine, für die nicht nur das Festival selbst, sondern den Prozess des Entstehens sehr wichtig ist. Deshalb wird es schon vor der Präsentation einen interdisziplinären Dialog von Wissenschaftern, Philosophen und Vertretern aus der Region geben. "Auch die Verkehrsfrage, wie die Besucherströme von der Stadt in den Flachgau gelangen sollen, kann Teil eines künstlerischen Projekt sein", so Heine, die offen ist für die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung von Supergau.
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