Der Zauber der Raunächte

SEEHAM (kle). Der Zauber der Raunächte begleitet uns durch die stillste Zeit des Jahres. Duftende Räucherschälchen und "magische Kräuter" wie Wacholder und Beifuß sollen reinigen und die Wärme der hellen Zeit ins Haus bringen. 

Adventmarkt

Claudia und Hans Dirnberger betreiben in Seeham den Thurerhof. Sie sind nicht nur Biobauern mit Herz und Seele, sondern auch Kräuterkenner. Claudia Dirnberger betreibt neben ihrem riesigen hofeigenen Kräutergarten auch noch den Hofladen, ist ausgebildete Traditionelle Europäische Heilkunde (TEH) Praktikerin und hat ein Buch übers Räuchern herausgegeben. 
Weil die Wintersonnwende ein besonders mystischer Zeitpunkt ist, wird am 22. Dezember von 14 bis 20 Uhr am Thurerhof eine besonders beschauliche Feier stattfinden. Unter dem Motto "Ruhig wern und obakemma" werden am kleinen, feinen Adventmarkt Naturprodukte, Räucherwerk und Feuerschalen vom Thurerhof und Schmuck aus Reineisen, Gartenspiralen und allerlei Mitbringsel für's Christkind aus der Natur Schmiede von Monika Kaiser angeboten. 


Rauch und Brauch

Die Seehamer kommen vom Ort mit Fackeln herauf zum Sonnwendfeuer, mit dabei die Bläsergruppe "Hoizfrei". Der Kirchenchor für stimmungsvolle Adventlieder In der Glut werden nicht nur Bio-Würsteln aus Hofproduktion gegrillt, sondern diese wird auch zum Räuchern verwendet. "Wir räuchern ausschließlich mit heimischen Kräutern", so die Thurerhof-Bäuerin. Am tiefsten Punkt des Jahres kann es nur mehr aufwärts gehen. "Da werden die Kräuter verräuchert, die man zur Sommersonnenwende geerntet hat. Sie sollen das Licht und die Wärme wieder geben", so die Kräuterexpertin. Häufig wird Quendel (Thymian) und Johanniskraut verwendet, weil des stimmungsaufhellend wirkt. Auch Wacholder ist beliebt, weil er desinfizierend und reinigend ist. "Früher wurden bei Seuchen Mensch und Tier durch Wacholderrauch geschickt, damit die Krankheit verschwindet", so Dirnberger.
Der Räuchergang wird vom Lagerfeuer weg durch den Garten und den Stall führen.