Eine Stadt befreit sich von Schlammmassen
Noch schlimmer als 2002 traf Oberndorf die neue „Jahrhundertflut“. Nun wird aufgeräumt.
OBERNDORF. Auf den ersten Blick konnte man zwei Tage nach der Teil-Überflutung von Oberndorf gar nicht mehr sehen, was sich hier am Wochenende abgespielt hatte. Die Salzach floss bereits wieder auf nahezu normal-niedrigem Pegelstand, die Straßen schauten sauber und gepflegt aus.
Nicht so in der von der neuen „Jahrhundertflut“ am stärksten betroffenen Alten Landstraße und entlang der Uferstraße: Dort wurde noch fleißig aufgeräumt, geschrubbt, geputzt und zerstörtes Inventar weggetragen.
Grundwehrdiener, Mitglieder vom Team Österreich (Ö3), Feuerwehrmänner und viele Freunde und Nachbarn waren zwei Tage nach der Flut immer noch dabei, alles von den Schlammmassen zu befreien. Ein Großteil des Inventars in den Kellern und Erdgeschoßen der betroffenen Häuser ist nun Sperrmüll.
Bürgermeister Peter Schröder, der das ganze Wochenende selbst auf den Beinen war, versichert, dass die Stadt sich um die Entsorgung dieses Mülls kümmert: „Wir haben überall Container dafür aufgestellt, auch in der kommenden Woche werden diese zur Verfügung gestellt.“
Pumpanlage bewährte sich
Der Ortschef freut sich, dass das vor zwei Jahren errichtete „Schneckenpumpwerk“ noch weitaus Schlimmeres hat verhindern können: „Die Förderpumpen heben bei Hochwassergefahr das anströmende Wasser über den Salzachdamm. Von Samstag Nacht bis Montag Mittag hat die Pumpe 468 Millionen Liter gefördert“, erzählt er. „Statt der eineinhalb Meter Wasserhöhe wären es sonst in der Alten Landstraße gute fünf Meter geworden.“
Das tröstet die Bewohner der gefluteten Häuser natürlich momentan wenig. „Alles ist zerstört worden, wir müssen wieder komplett neu anfangen,“ erzählt eine ältere Dame, die in der Alten Landstraße wohnt.
Bürgermeister Schröder verspricht ihr wie allen anderen Bewohnern, dass sie nicht alleine gelassen werden. Die Stadtgemeinde hilft soviel sie kann, außerdem können sich alle Betroffenen im Stadtamt den Antrag für eine finanzielle Unterstützung aus dem Katastrophenfonds des Landes holen.
„Hauptsache ist doch, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist“, tröstet ein Nachbar die alte Dame und lächelt ihr aufmunternd zu.
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