Tierschutzverein
Fischotterbaby "Lotti" in Bergheim gerettet
Der Österreichische Tierschutzverein wurde von einer aufmerksamen Flachgauerin zu Hilfe gerufen.
BERGHEIM. Spätabends wurde das circa drei Wochen junge Fischottermädchen „Lotti“ in Bergheim von einer aufmerksamen Passantin entdeckt. Diese wollte gerade am angrenzenden Tennisplatz vorbeigehen, als sie „verzweifelte Schreie hörte, die ich aber nicht zuordnen konnte“, so die Flachgauerin. Die Frau wagte einen genaueren Blick und erkannte mitten am Court ein kleines einsames Fischotterbaby. Die Finderin wartete ein wenig ab, um zu sehen, ob das Muttertier kommen würde. Doch die verzweifelten Hilferufe des Jungtieres blieben ungehört, die Mutter kam nicht. Die Bergheimerin entschied sich, die Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins zu rufen und um Hilfe zu bitten.
Assisi-Hof
Daraufhin wurde das junge Fischotterbaby auf den Assisi-Hof Oberösterreich in Frankenburg gebracht. „Wir kontrollierten nochmals den Fundort, um das Muttertier zu finden, jedoch blieb auch diese Suche erfolglos“, so Ulrike Weinberger, Hofleiterin und Tierpflegerin des Österreichischen Tierschutzvereins. Das Tier war bei der Übernahme bereits sichtlich dehydriert und sehr ausgehungert. „Wir gehen davon aus, dass Lotti schon länger ohne Muttertier umhergeirrt ist“, so das Team des Österreichischen Tierschutzvereins. Lotti befindet sich nun in der Obhut der Tierpfleger, wo man sich durchgehend um das Jungtier kümmert. Sobald sich ihr Zustand stabilisiert hat und sie von der Milch entwöhnt ist, kann Lotti Schritt für Schritt auf ihre Auswilderung vorbereitet werden.
Fischotter
Fischotter bleiben in der Regel 14 Monate bei Mutter. Ein Fischotterweibchen bringt durchschnittlich 2-3 Jungtiere, meist in optimal gepolsterten Höhlen, zur Welt. Als Muttertier kümmert sie sich intensiv um die Jungen. Ab der 6 Lebenswoche kommen sie erstmals mit ihrem Lebenselement Wasser in Berührung. Fischotterjungtiere werden durchschnittlich zw. 8 und 14 Wochen gesäugt, und bleiben ca. vierzehn Monate in der Nähe ihrer Mutter. Im Freiland erreichen nur wenige Tiere ein Alter von über zehn Lebensjahren.
Bedroht
Fischotter noch vor wenigen Jahren vom Aussterben bedroht. Durch den Verlust von Lebensraum, Umweltgifte und intensive Bejagung war der Fischotter in Österreich noch vor wenigen Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Erst in den letzten zwanzig Jahren konnte sich der Bestand langsam erholen.
Hilfe und Zuflucht
Die Assisi-Höfe des Österreichischen Tierschutzvereins bieten notleidenden Haus- und Wildtieren Hilfe und Zuflucht. All das geschieht in enger Zusammenarbeit von fachkundigen Tierpflegern, Tierärzten und Hilfskräften der Tierrettung. Um Tieren wie Rosa auch in Zukunft helfen zu können, ist der Verein auch weiterhin auf Spenden und Patenschaften angewiesen.
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