Größe ist nicht alles

BEZIRKSBLÄTTER: Eine einheimische konventionelle Tomate ist in puncto ökologischer Fußabdruck einer spanischen Bio-Tomate möglicherweise unterlegen, weil der Transport innerhalb Europas nicht so aufwändig ist wie gemeinhin angenommen. Auf der Plusseite der spanischen Bio-Tomate: keine Pestizide, keine Herbizide, weniger Mineraldünger – daher auch weniger Energieaufwand. An diesem Beispiel: Wie schwierig ist es für den Konsumenten festzustellen, was „gut“ und was „schlecht“ ist?
FRANZ ESSL: Diese Frage der Wertigkeit beantwortet jeder einzelne Konsument für sich. Für mich persönlich ist die Regionalität wichtig. Wer regionale Produkte kauft, sichert sich im Endeffekt auch den eigenen Arbeitsplatz und gestaltet seinen Lebensraum. Wenn er dann auch noch auf ökologische Kriterien wie zum Beispiel Bio-Produktion Wert legt, ist das nur positiv.

BEZIRKSBLÄTTER: Was bedeutet das auch für die heimische Landwirtschaft?
FRANZ ESSL: Unsere heimische Landwirtschaft ist in der Lage, die Sehnsucht nach regionalen Produkten zu erfüllen und durch ihre Arbeit die Grundlagen unserer guten Lebensqualität zu sichern. Wenn der Konsument regionale Produkte schätzt, ist das durchaus eine Chance für die heimische Landwirtschaft.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie kann die heimische Landwirtschaft im immer größer werdenden Wettbewerb innerhalb der EU überleben: Rezepte? Welche Konsumenten braucht es dafür?
FRANZ ESSL: Groß zu sein ist nicht alles. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe haben auch viele Vorteile. Sie sind flexibler und können besser auf die individuellen Wünsche der Konsumenten eingehen. Sie setzen bewusst auf Qualität und die Konsumenten schätzen frische Produkte, von denen sie wissen, wo und wie sie erzeugt worden sind.

BEZIRKSBLÄTTER: Darf Fleisch, Obst oder Gemüse mehr kosten bzw. müssen wir damit rechnen, dass gute, regionale Lebensmittel und die Vielfalt teurer werden?
FRANZ ESSL: Qualität hat ihren Preis. Wenn man Lebensmittel von heimischen Betrieben statt der anonymen Agrarindustrie haben möchte, muss man auch dazu beitragen, dass diese Betriebe überleben können. Bestimmte Milchprodukte, wie zum Beispiel Butter und gewisse Käsesorten, kosten heute auch nicht mehr als vor zwanzig Jahren. Damit wir die Produkte auch weiterhin bekommen, müssen wir einen angemessenen Preis bezahlen.

BEZIRKSBLÄTTER: Was tut die LWK, um die Existenz der heimischen Landwirtschaft zu fördern?
FRANZ ESSL: Wir setzen auf beste Ausbildung unserer jungen Bauern und bieten ein breites Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten. Wir unterstützen die Bauern aber auch bei der Kommunikation mit dem Konsumenten und unterstützen den Konsumenten in der Bewusstseinsbildung. Wir stellen ihre Produkte vor und zeigen der Öffentlichkeit, was die Salzburger Landwirtschaft so kostbar macht. Eine wichtige Stütze sind die Bäuerinnen als Botschafterinnen für heimische Lebensmittel.

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