Jenseits von "Wachsen oder weichen"

- Eine gut geglückte Hofübergabe: Landesrat Schwaiger mit der Familie Strasser aus Mattsee.
- hochgeladen von Kathrin Hagn
Salzburg verzeichnet in den letzten Jahren wieder verstärkt Hofübernahmen. Junge Menschen setzen auf eine Zukunft in der Landwirtschaft und gehen neue Wege.
MATTSEE (kha). Lange Jahre schien eine Abkehr von der Landwirtschaft eher die Regel als die Ausnahme zu sein: Die Aussicht auf den arbeitsreichen bäuerlichen Alltag, sinkende Einnahmen und steigende Bürokratie haben noch vor nicht allzu langer Zeit immer mehr junge Menschen davon abgehalten, die elterlichen Landwirtschaften weiterzuführen. Nun scheint aber eine Trendwende angebrochen zu sein. Seit dem Jahr 2014 wurden im Land Salzburg wieder jährlich über 200 Höfe übergeben, über die Hälfte mehr als als in den Jahren zuvor.
Jenseits von wachsen oder weichen
Immer mehr Jungbauern sehen in der Landwirtschaft auch jenseits der Grundsatzentscheidung "Wachsen oder Weichen" wieder eine Chance für ihre Zukunft. So auch die nächste Generation der Hansenbauern in Mattsee, Franz und Bernadette Strasser, die den elterlichen Betrieb auf dem Buchberg übernommen haben. Derzeit wird dort von Kuh- auf Ziegenhaltung umgestellt.
Franz Strasser: "Es war uns wichtig, mit dem, was wir haben, zu arbeiten und gleichzeitig neue, eigene Wege zu gehen. Die Landwirtschaft muss mit der Berufstätigkeit und unserer Lebenssituation gut vereinbar sein."
Die Ziegenhaltung sei nicht nur ertragreicher als die von Milchkühen, so der Jungbauer: "Die Entscheidung für die Haltung von Saanenziegen (eine Ziegenmilchrasse) hat sich hauptsächlich aus drei Faktoren ergeben: den geringeren Produktionskosten, der höheren Arbeitssicherheit und dem Umstand, dass wir damit derzeit im Flachgau noch eine wirtschaftliche Nische bedienen können."
Seit der Übernahme 2017 wurde ein neuer Stall gebaut und 50 Ziegen angekauft, die nun die künftige Einnahmequelle der Jungbauern bilden. Gemolken wird zwei Mal am Tag. Ein Tier liefert etwa 3 Liter Milch, die dann ins Zillertal zur Verarbeitung kommt.
Auf die Frage, ob auch eine Selbstverarbeitung der Milch in Frage komme, meint Bernadette Strasser: "Derzeit ist noch alles offen. Auch Kooperationen mit regionalen Gastronomiebetrieben, da wäre sicher vieles machbar."
Beste Ausbildung
"Salzburg ist", so der zuständige LR Josef Schwaiger, "in der glücklichen Situation, dass wir weit weniger Betriebsaufgaben zu verzeichnen haben als andere Bundesländer. Wir haben sogar die niedrigste Rate an Betriebsaufgaben in Österreich, nur 0,8 Prozent pro Jahr." Bundesweit sind es mehr als doppelt so viele.
Der Grund dafür liege auch in der hochwertigen Ausbildung der Salzburger Landwirtschaftsschulen, so der Landesrat. Diese schaffe eine gute Grundlage dafür, dass junge Menschen hierzulande wieder eine Zukunft als Bauern sehen.
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