Keine Windenergie im Flachgau
Die Kolowind GmbH ist nach 14 Jahren pleite und damit platzt auch der Traum von einem Windrad am Lehmberg.
THALGAU (jrh). Windkraft ade heißt es nun zwischen Henndorf und Thalgau. Vergangene Woche hat die Kolowind GmbH, die Windräder auf dem Lehmberg geplant hatte, einen Insolvenzantrag beim Landesgericht gestellt. Dieses Verfahren wird voraussichtlich – wie für Insolvenzverfahren üblich – mehrere Monate dauern.
Doch die Pleite der Gesellschaft hat weitreichende Folgen. Das Projekt "Windenergie in Thalgau" dürfte damit wohl endgültig Geschichte sein – und das, obwohl das Unternehmen seit 2003 versucht hat, eine Genehmigung für seine Windkraftanlage auf dem Lehmberg zu bekommen. Wobei das Projekt regelmäßig immer wieder an den behördlichen Auflagen gescheitert ist.
Kolowind-GF zerknirscht
Der Kolowind-Geschäftsführer Peter Stiegler zeigte sich zerknirscht: "Das Aus für die Windenergie im Flachgau ist sehr schade." Stiegler argumentiert weiter: "Der Stromverbrauch im gesamten Bundesland steigt stetig und ein Windrad erzeugt so viel Strom, wie 1.000 Hausdächer mit Photovoltaikanlagen schaffen würden. Außerdem gibt es bei der Windenergie keine Abgase und auch kein Abwasser." Trotz des heftigen Rückschlags zeigt sich Stiegler aber nach wie vor vorsichtig optimistisch: "Irgendwann wird man auch in Salzburg die Vorteile der Windenergie erkennen und nutzen."
Unterschiedliche Reaktionen
Die Gemeinde Thalgau nimmt das Scheitern des Projektes mit Bedauern zur Kenntnis. "Der Großteil der Bevölkerung wollte die Windkraftanlage am Lehmberg", ist Amtsleiter Hans Haas überzeugt. Dabei hat es im Vorfeld vor allem auf Henndorfer Seite massive Proteste gegeben. Eines der Argumente lautete damals, dass die Räder nur von der Henndorfer Seite aus sichtbar wären und das Landschaftsbild massiv stören würden. Ähnlich sieht das auch Henndorfs Bürgermeister Rupert Eder. Er bezeichnet das "Aus" als "nicht überraschend". "Grundsätzlich bin ich für die Windkraft, den Standort am Lehmberg halte ich jedoch nicht für sinnvoll." Dort sei – mit Ausnahme von seltenen Stürmen – ohnehin zu wenig Wind für ein derartiges Projekt: "Da könnten Sie genausogut eine Anlage hinter mein Haus stellen", so der Ortschef.
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