Kinderbetreuung in Berndorf vorbildlich
Die Gemeinde Berndorf geht mit einem guten Beispiel in Sachen Kinderbetreuung voran.
BERNDORF (mm). Zur Bestandsaufnahme und Ideenfindung luden vergangenen Freitag Gemeinde, akzente Salzburg und das Forum Familie interessierte Gemeindebürger in die Volksschule ein. Unter fachkundiger Moderation von Martina Berthold von der Organisationsberatung des Landes Salzburg gingen jugendliche und erwachsene Berndorfer der Frage nach, wie gut es Familien und Jugendlichen in der Gemeinde geht.
Berndorfer Kinderbetreuung
Ein besonderes Anliegen brachte Bgm. Josef Guggenberger zur Sprache. Mit einem eigenen Berndorfer Modell will die Gemeinde im kommenden Jahr die Kinderbetreuung der Null- bis Dreijährigen unterstützen. Das Salzburger Kinderbetreuungsgesetz sieht ergänzend zum Kinderbetreuungsgeld zusätzliche öffentliche Mittel für eine familienexterne Betreuung von Kindern zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr vor. Gemeinden und Land übernehmen je ein Drittel der Kosten für Tagesmütter und Krabbelgruppen. "Das Land Salzburg wird oft kritisiert, die Investitionsförderungen in Räumlichkeiten und Institutionen für die Kleinstkinderbetreuung zu selten in Anspruch zu nehmen, aber oft besteht kein Bedarf", erläutert Guggenberger. Mindestens sechs Kinder müssten die externe Betreuung wenigstens für vier Stunden an sechs Tagen pro Woche in Anspruch nehmen. Das sei in den letzten Jahren in Berndorf nicht der Fall gewesen und somit sei auch keine Krabbelgruppe zustande gekommen.
In Familien investieren
"Wir möchten jungen Familien finanziell gesehen wirklich die Wahlmöglichkeit geben, sich für eine Kinderbetreuung daheim zu entscheiden", so Guggenberger weiter. Das Konzept orientiert sich am Mindestsicherungssatz für Alleinstehende und Alleinerziehende. "Väter und Mütter, die ihre Kinder daheim betreuen und keine externen Institutionen in Anspruch nehmen, sollen 773 Euro pro Monat erhalten", so der Bürgermeister. Familien, die sich beispielsweise für das dreijährige Kinderbetreuungsgeld entscheiden und dafür 436 Euro pro Monat erhalten bekämen so eine Aufzahlung von 337 Euro. Diejenigen, die die zweijährige Variante wählen, bekämen zu den monatlich 624 Euro eine Aufzahlung von 149 Euro. "Unabhängig davon, wie sich das Land bzw. der Bund zu diesem Vorschlag verhält, wird die Gemeinde den Berndorfer Familien ab 2013 zwei Mal jährlich den Gemeine-Drittelbetrag dieser Aufzahlung zur jeweiligen Kinderbetreuungsgeldvariante ausbezahlen", verspricht Guggenberger. Laut Schätzungen wird Berndorf rund 35.000 Euro pro Jahr dafür aufbringen.
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