Zoo Salzburg
Laufvogel aus Südamerika übernimmt im Tiergarten Vaterpflicht
Die Rufe des am fünften Juli 2021 im Zoo Salzburg geborenen Nandu-Kükens wurden nach anfänglichem Zögern nun doch erhört.
ANIF, SALZBURG. „Zuerst hat der Nandu-Hahn das Nandu-Küken namens Kiko komplett ignoriert“, erzählt die Geschäftsführerin des Salzburger Zoos, Sabine Grebner. Mittlerweile darf das sechs Wochen alte Nandu-Küken unter dem Gefieder des Vaters liegen und ist meist in unmittelbarer Nähe der erwachsenen Nandus zu sehen.
Zoo Salzburg hat den Versuch gewagt
„ Wir haben den Versuch gewagt und das Küken zwei Tage in die Anlage gelassen. Zunächst war es noch von den Nandus getrennt untergebracht und teilte sich den Stall mit Araucana Hühnern. So konnten sich die Vögel durch eine Absperrung kennenlernen und wir konnten die Reaktion der erwachsenen Tiere gut beobachten“, so die Kuratorin Lisa Sernow. Um das Küken zu identifizieren, mussten die Besucher des Salzburger Zoos anfangs genau hinsehen, da die Hühner und das Nanduküken fast gleich groß waren. An den für Nanduküken typischen Streifen im Gefieder war es jedoch relativ gut zu erkennen. Sernow führt weiter aus: „Bei den in Südamerika beheimateten Laufvögeln sind ausschließlich die Hähne für das Brutgeschäft und die Aufzucht der Küken zuständig. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken etwa ein halbes Jahr beim Vater, der sie eifrig vor möglichen Gefahren beschützt.“
Doch warum kam es überhaupt zu der Adoption? „Unsere Henne hat in diesem Jahr nur ein Ei gelegt, aus dem kein Küken geschlüpft ist“, erklärt Grebner. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, fremde Nandueier in der Brutmaschine ausbrüten zu lassen.
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