Leserpost
Ein offener Brief über eine Kulturschande
Sehr geehrte Frau Landeskonservatorin!
Es ist eine Kulturschande, was mit den denkmalgeschützten Bauten von Gut
Guggenthal unter Ihren Augen passiert. Ich greife als Beispiel das
sogenannte Schlössl heraus: Es wurde unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron
erworben, der es später an die Bischöfe vom Chiemsee weitergegeben hat.
Davon zeugen die Wappenkartuschen von Fürstbischof Franz Virgil Graf Spaur
am Ostportal, das noch vorhanden ist, und von - möglicherweise - Bischof
Johann Christoph von Liechtenstein-Kastelkorn am Westportal, das unbekannte
Täter herausgestemmt haben. Die Lampen wurden
ebenfalls bereits gestohlen. An der Wappenkartusche Spaur wird, wie Spuren
zeigen - bereits "gearbeitet". Die Untätigkeit
des Bundesdenkmalamtes ist mir völlig unverständlich. Wenn Sie schon keine
Restaurierung vorschreiben können, so wäre es das Mindeste, dass Sie eine
wirksame Absicherung der Bausubstanz durch einen Bauzaun verlangen.
Meine Fotodokumentation erstreckt sich bereits über mehr als ein Jahrzehnt
und beweist, dass die denkmalgeschützten Objekte offenkundig fahrlässig oder
bewusst dem Verfall preisgegeben werden und sich jetzt schon in einem
gotterbärmlichen Zustand befinden, der dringend Ihr Eingreifen erfordert.
Immerhin deutet manches darauf hin, dass das Schlössl von Dombaumeister
Santino Solari erbaut wurde.
Bitte schauen Sie nicht weiter tatenlos zu und kommen Sie Ihren
Verpflichtungen nach!
Hans Kutil, Guggenthal
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