Schadstoffbelastung an Schulen
Radonschutz für Salzburger Schulen

Die Radonbelastung ist besonders in Kellergeschossen spürbar. | Foto: Gertraud Kleemayr
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Sieben Neue Mittelschulen und eine Landesberufsschule wurden detailliert auf Radonbelastung untersucht.

SALZBURG, FLACHGAU. Neuerungen beim Radonschutz stehen im heurigen Jahr durch eine neue EU-Richtlinie an. Neben einem Nationalen Radonmaßnahmenplan wird es auch erweiterte Regelungen des Radonschutzes für öffentlich zugängliche Gebäude und Arbeitsplätze geben. Das Radiologische Messlabor des Landes und die Agentur für Ernährungssicherheit haben in diesem Zusammenhang schon jetzt untersucht, wie es um Radon in Schulgebäuden bestellt ist. „Durch die nun vorliegenden Daten können schon jetzt Empfehlungen gegeben werden“, so Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.

Faistenau und Obertrum

Ziel war die detaillierte Erfassung der Radonkonzentration in ausgewählten Schulgebäuden. Untersucht wurden die Neuen Mittelschulen in Bramberg, Bad Hofgastein, Faistenau, Großarl, Lend, Schwarzach und Uttendorf sowie die Landesberufsschule Obertrum - alle liegen in Gebieten mit einer größeren Wahrscheinlichkeit für höhere Radonwerte.

201 Unterrichts- oder Aufenthaltsräume untersucht

In diesen Schulen wurde in 201 Unterrichts- oder Aufenthaltsräumen über ein halbes Jahr lang die Konzentration gemessen. Bei 14 Räumen lag der Langzeitmittelwert über dem Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³). „Radon ist ein radioaktives Edelgas und findet sich in unterschiedlichen Konzentrationen in der Bodenluft. Es ist ein Zerfallsprodukt des natürlichen, im Boden vorkommenden Uran und kann durch Undichtheiten im Fundament und in Kellerwänden in Gebäude gelangen. Radon und seine Folgeprodukte werden eingeatmet und sind bei Dauerbelastung gesundheitsschädlich. Daher ist zu empfehlen, sich dem Radon, weniger auszusetzen“, erläutert Umweltmediziner Gerd Oberfeld von der Landessanitätsdirektion.

Tiefliegende Geschoße haben höhere Konzentration

Erhöhte Radonkonzentrationen gab es hauptsächlich in Keller-, Unter- oder Erdgeschoßen, immer dann, wenn die Räume direkten Erdanschluss haben. „Die Schulen wurden nach Abschluss der Messungen vorinformiert. Bei höheren Messwerten wurde als erste Maßnahme regelmäßiges Lüften der betroffenen Räume empfohlen. Keine Dauerlösung, aber als Sofortmaßnahme bis zur Durchführung einer Radonsanierung sinnvoll“, betont Oberfeld.

Unterstützung für Schulen

Jetzt liegt der Endbericht mit spezifischen Empfehlungen für die betroffenen Räume vor. „Nächster Schritt ist ein kostenloses Angebot für die Schulerhalter zur Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen durch einen Radonspezialisten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und des Referats Altstadterhaltung und Hochbautechnik“, informiert Gesundheitsreferent Christian Stöckl.

Messungen auch für Private

Kein Haus gleicht dem anderen. Nur eine Radonmessung gibt Gewissheit über die tatsächliche Belastung einer Wohnung. Wer genau über die Werte in seinem Wohnumfeld Bescheid wissen möchte, sollte Messungen vornehmen lassen. „Bei Arbeitsplätzen ist eine Messung in Aufenthaltsräumen insbesondere dann sinnvoll, wenn diese im Keller oder Erdgeschoß liegen. Für Privathaushalte werden im Auftrag des Umweltministeriums von der Österreichischen Fachstelle für Radon der AGES kostenlose Messungen angeboten. Diese dauern sechs Monate“, so Oberfeld.

In der richtigen Dosis heilsam

Radon wird aber auch als Heilmittel in Form von Wannenbädern und Inhalationen eingesetzt. Eine Kur im Gasteiner Heilstollen mit zehn bis zwölf Einfahrten führt zu einer Dosis, die im Bereich der in Österreich durchschnittlich durch Radon verursachten Jahresdosis von rund zwei Millisievert (mSv) liegt. „Im Unterschied zur dauerhaften Radonexposition in Wohnungen oder Arbeitsplätzen wird dem Aufenthalt im Heilstollen in Verbindung mit den dort herrschenden klimatischen Bedingungen eine positive Gesundheitswirkung zugeschrieben. Im Vergleich dazu würde eine Dauerexposition bei 300 Bq/m³ zu einer Dosis von etwa 8 mSv pro Jahr führen“, klärt Oberfeld auf.

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