Sanieren oder Neubau
Traditionell oder modern
Das Gebäude am Öffentlichen Badeplatz im St. Gilgener Ried wird zum Zankapfel. Die Betreiber und der Toruismusverband wollen renovieren, die SPÖ will einen Neubau.
ST. GILGEN, RIED (kle). In den 70er-Jahren setzten sich Rieder Zimmervermieter, die keinen Privatbadeplatz hatten, für den Öffentlichen Badeplatz Ried ein. Sie bildeten die Arge Ried und mieteten von den Bundesforsten ein Stück Seegrund. Dabei schafften sie das beinahe Unmögliche: Sie trotzten dem See durch Aufschüttung Platz ab und errichteten eine hundert Quadratmeter große Seehütte, die auch als Informationskiosk genutzt wird.
Sanierung geplant
Der aus dem Jahr 1974 stammende Bau braucht dringend eine Sanierung. Deshalb trat die Arge Ried an die Gemeinde und den Tourismusverband heran, die zusagten, die anfallenden Kosten von 228.000 Euro zu gleichen Teilen zu übernehmen. Die Firma Holzform aus Abersee wurde mit der Sanierung beauftragt. Coronabedingt musste der Baubeginn verschoben werden. "Die SPÖ stimmte einer Sanierung bis Juni 2020 zu, will aber jetzt da mehr Zeit ist, einen Neubau", so SPÖ-Chefin Helga Stadler. Im letzten Herbst gab es laut Gemeinderat und Architekt Andreas Moosgassner (SPÖ) schon Gespräche mit dem Tourismusvereinsobmann wegen eines Neubaus.
Chance vertan
"Wenn man schon so viel Geld in die Hand nimmt, wäre es doch schade, wenn man die Gelegenheit nicht nützt, eine zeitgemäße und zukunftsorientierte touristische Einrichtung zu realisieren", so Moosgassner, dessen Plan einen modernen Flachdachbau in Holz und Glas vorsieht. Das entspricht aber nicht den Wünschen der Rieder.
"Wir sind uns einig"
"Wir wollen keinen Neubau, wir möchten so schnell wie möglich eine Lösung", so Susanne Leitner, Besitzerin des Campingplatzes. Sie pochen auf den Sanierungsbeginn in zwei Wochen. Ins gleiche Horn blasen die Mitglieder der Arge Ried. "Wir sind uns einig in Ried, wir möchten keinen modernen Bau mit Flachdach, wir möchten die Sanierungslösung", so Franz Fischer, Obmann der Arge, die nicht an eine Bewilligung des Neubaus glaubt. Auch Bürgermeister Otto Kloiber (ÖVP) sieht keine Möglichkeit für einen Neubau: "Wir stehen hier eigentlich im See, die Bewilligung eines Neubaus mit mehr umbauter Fläche ist so gut wie unmöglich."
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