Kunstausstellung
"Von Geburt und Tod" - Deutschvilla zeigt Werkschau
Den Themen Geburt und Tod widmen eine Reihe von Künstlern ihre Werke in der Strobler Deutschvilla.
STROBL. Von der Geburt eines Kindes über einen mexikanischen Allerheiligen-Tempel (Uli Loskot), abgeformten Händen einer betagten Dame (Klara Woess) bis zu „toten Häusern“ in Beirut und den hängenden Särgen auf den Philippinen (Qing Yue) sowie die Leichenverbrennung im Hinduismus (Wolfgang Stadler) präsentierten rund 20 Künstler in der Ausstellung „Von Geburt und Tod“ in der Strobler Deutschvilla ihre Beiträge. Schädel-Porträts von Besuchern fertigte Peter Karger mit Erd-Farbe aus Istrien an. „Wir freuen uns, die Geburt dieses Kindes mit euch feiern zu dürfen“, so Kurator Ferdinand Götz. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von „Austronom“ Manfred Madlberger mit „Es lebe der Zentralfriedhof“ von Wolfgang Ambros und bekannten Melodien. Comic-Zeichnerin und Sängerin Anna Kohlweis alias Squalloscope war ebenso vertreten wie Mitglieder der Musikkapelle mit Alt-Kapellmeister Matthias Limbacher. Der Eröffnungsrede von Hebamme Sabina Wimmer folgte auch Bürgermeister Josef Weikinger. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 3. Oktober.
Weitere Beiträge lieferten Gerhard Brandl (Porträts im Mittelmeer Ertrunkener), Astrid Esslinger (Mut). Caterina Gerardi (La Citta Ultima), Ferdinand Götz (Friedhöfe weltweit), Ursula Hentschläger (Punktlandung), Karl Hartwig Kaltner (Barocke Mumie), Jaqueline Korber (Schlachthaus Impressionen), Elisabeth Peterlik (Das Tier in mir), Bernd Püribauer (Nachgeburt), Jose Guadalupe Posada (La Catrina), Sonja Reiter-Gaisberger (Wachsendes Leben), Soshana (Franz Werfel auf seinem Totenbett, Los Angeles 1945), Barbara Ritterbusch Nauwerck (Todes-Tänze – über das Verhältnis Mensch – Konsum – Tod), Alan Schache (Share my coffin), Davide Skerlj (Hangmens beautiful skull),
Wolfgang Stadler (Nepal – Leichenverbrennung im Hinduismus). Ergänzt wird die Schau durch eine Kachina-Puppe der Hopi-Indianer, die Ahnengeister beschwören soll.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Mythen auf, die sich um Geburt und um den Tod ranken, aber auch die Realität verschiedener Länder, in denen Frauen während der Geburt oder aufgrund mangelnder Hygiene und Ernährung sterben. Die Bedeutung der Rolle von Hebammen in der Geburtshilfe wurde erst in den vergangenen Jahrzehnten selbstverständlich. Wie nahe Leben und Tod einander stehen und in welch vielfältigen Formen Künstler in ihren Werken dieses Thema ausdrücken, gehören ebenso zu den Beiträgen zur Ausstellung – nach dem Motto „Kultur lebt“ und erlangt dadurch besondere Sinnhaftigkeit für die Nachwelt.
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