"Wald ist das Wohnzimmer für Pflanzen und Wild"
Initiative "Respektiere deine Grenzen" von LR Sepp Schwaiger bringt mehr Verständnis zwischen Erholungssuchenden und dem Bewohnern des Waldes
"Hier steht nicht der erhobene Zeigefinger im Mittelpunkt, sondern die Bewusstseinsbildung", sagt Landesrat Sepp Schwaiger. Im fünften Jahr ihres Bestehens ist die Initiative "Respektiere deine Grenzen" ein erfolgreiches Projekt, das das Zusammenleben im Wald fördert. "Es ist nicht so, wie viele glauben, dass man mit der 1975 eingeführten Öffnung des Waldes alle Rechte und kaum Pflichten hat – es gibt eben Natur- und Ruheräume vor allem für das Wild, und die muss man in Ruhe lassen", sagt der ÖVP-Politiker.
Dass es in einer Konfliktsituation – etwa wenn ein uneinsichtiger Mountainbiker oder Läufer auf den Waldeigentümer oder Jäger trifft – schwierig mit der Kommunikation wird, liegt für "Respektiere deine Grenzen"-Projektleiter Hubert Stock auf der Hand. "Da wird dann oft patzig reagiert, deswegen ist es ja so wichtig, im Vorfeld aufzuklären." Er tut das durch intensive Medienarbeit, aber auch durch Besuche und Veranstaltungen in Schulen, bei Tourismusverbänden, Alpenvereinen und Skitourenveranstaltern. "Die meisten verhalten sich nicht bewusst falsch, sondern wissen einfach nicht Bescheid. Sobald sie aber verstehen, dass der Wald ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist, den man mit unseren Wohn- und Schlafzimmern vergleichen muss, dann ist das Verständnis gleich ein anderes", weiß er aus der Praxis.
Dass Salzburg mit "Respektier deine Grenzen" gute Erfahrungen macht, bestätigt auch Landesforstdirektor Michael Mitter: "Es geht ja nicht um Verbote, sondern um Information. Die meisten Menschen reagieren dann mit 'Aha, das war mir nicht bewusst.' Und dieser Zugang bringt einfach sehr viel."
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