Schutz des Mangelberg
Berndorf wehrt sich gegen weitere Gasbohrungen

Die Gemeinde Berndorf will keine weiteren Gasbohrungen am Mangelberg. | Foto: Gemeinde Berndorf
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  • Die Gemeinde Berndorf will keine weiteren Gasbohrungen am Mangelberg.
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In Berndorf regt sich Widerstand gegen weitere Gasbohrungen. 2010 konnte die Bürgerbewegung die Errichtung einer Erdgasspeicheranlage auf dem Mangelberg verhindern.

BERNDORF. Im Jahr 2016 regte sich in Berndorf abermals Widerstand gegen drei geplante Gasbohrungen der RAG Austria AG im Bereich des Mangelbergerwaldes. Drei Bohrstellen am Mangelberg stammen bereits aus früheren Zeiten.

Nähe des Zentrums

Der weithin gut sichtbare Standort auf einer Geländekuppe im Nahbereich des Ortszentrums und vieler Wohnhäuser wurde von der Gemeindevertretung und dem eigens gegründeten Verein „Schutz des Mangelberges – Schutz vor weiteren Gasanlagen und Gasbohrungen im Flachgauer Seenland“ massiv kritisiert. Die Gemeindevertretung lehnte weitere Bohrungen zudem im Hinblick darauf ab, dass durch die bereits bestehenden elf Bohrungen sowie dem Bestand einer Gasstation die Eingriffe in die Kulturlandschaft im Gemeindegebiet nicht mehr zu akzeptieren sind. Nun sollen die im Jahr 2016 begonnenen Verhandlungen über weitere Bohrungen fortgeführt werden.

Nicht zeitgemäß: Entgegen Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG)

Bürgermeister Hans Stemeseder findet Gasförderungen nicht mehr zeitgemäß. | Foto: Gemeinde Berndorf
  • Bürgermeister Hans Stemeseder findet Gasförderungen nicht mehr zeitgemäß.
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Für Bürgermeister Hans Stemeseder ist vor allem angesichts des soeben beschlossenen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) die jetzige Wiederaufnahme des Bewilligungsverfahrens durch die RAG nicht nachvollziehbar: „Auf der einen Seite wird auf allen politischen Ebenen der Ausstieg aus Gas gefordert und gefördert, auf der anderen Seite werden aber neue Gasförderprojekte, noch dazu in sensiblen Landschaftsbereichen im Nahbereich von Wohnsiedlungen in Angriff genommen.“

Tourismus gefährdet

Herbert Maurer ist Obmann des Vereines "Schutz des Mangelberges".  | Foto: Gemeinde Berndorf
  • Herbert Maurer ist Obmann des Vereines "Schutz des Mangelberges".
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Der Vertreter des Vereins „Schutz des Mangelberges“, Herbert Maurer, führt neben der Problematik der Förderung fossiler Energieträger im Klimawandel eine Vielzahl von Argumenten gegen weitere Gasbohrungen an: Neben der Sicherheit der umliegenden Trinkwasserquellen und Brunnen sieht er durch weitere Bohrungen die für den Bereich des Mangelberges im Regionalprogramm Salzburger Seenland verordnete Funktion als „infrastrukturbetontes Tourismus- und Freizeitzentrum“ gefährdet.

Widerspruch zum Programm des Regionalverbandes

Gasbohrungen stehen zweifelsfrei im Widerspruch zum Programm des Regionalverbandes Salzburger Seenland, in dem seit 2007, unterstützt durch den Klimafonds der Bundesregierung,
auch ein Energieschwerpunkt umgesetzt wird. Die langfristige Vision ist ein 100 prozentiger Ausstieg aus fossiler Energie.

Gefährdung für die Umwelt

Im Nahbereich der Bohrungen befinden sich wertvolle Biotope und Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Die geplanten Gasbohrungen neben dem Mangelbergerwald gefährden den Lebensraum der Menschen in den umliegenden Siedlungen. Schwerverkehr durch Wohnbereiche, Straßenverbreiterungen und CO2 Belastung der Luft durch das sogenannte Abfackeln des Gases sind zu erwarten.

Landschaftsbild zerstört

Das geplante Bohrareal beeinträchtigt die Kulissenfernwirkung des Landschaftsbildes und zerstört den landschaftlichen Erholungswert des Gebietes. Baulärm und die während der Nachtstunden intensive Beleuchtung sind weitere zu erwartende Störfaktoren.
Die im Bundesland Salzburg nicht mehr zu übersehenden Auswirkungen des Klimawandels machen nach Ansicht der Einwender die Evaluierung von Gasbohrvorhaben und Gasspeicheranlagen auf dem Mangelberg überfällig.

Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert

Hoffnung auf Einstellung der Bohrvorhaben auf dem Mangelberg macht sich die Gemeinde und der Verein auch aufgrund der Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes und des Österreichischen Verwaltungsgerichtshofes, wonach für Bohrvorhaben dieser Art eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig wird.
Diese wird mit allen Mitteln eingefordert werden.

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