„Es ist fünf nach zwölf“
Die ÖVP-Initiave „Zukunft Pflege“ startete am Mittwoch in Bergheim mit dem Ziel, Pflegebedürftigkeit nicht mehr als Tabu-Thema zu sehen. Am Donnerstag informierte LR Erika Scharer (SPÖ) in Oberndorf über Fakten aus dem Flachgau und ihren Wunsch nach einem Pflegefonds.
OBERNDORF/BERGHEIM (schw/mm). „Der Flachgau ist gut aufgestellt, dennoch muss Vorsorge getroffen werden“, sagt Soziallandesrätin Erika Scharer. 17 von 20 Seniorenheimen im Flachgau bieten Kurzzeitpflege. Zehn professionelle Dienste bieten Hauskrankenhilfe, Haushaltshilfe und Dienstleistungen wie Essen auf Rädern an.
„Bei der künftigen Finanzierung der Pflege ist es fünf nach zwölf. Ohne frisches Geld ist die Versorgung in Gefahr“, warnt Scharer. Sie schlägt die Einführung eines eigenen Pflegefonds vor, der analog zur Krankenversicherung nach dem Solidaritätsprinzip errechnet werden soll. „In Österreich sind 360 Millionen Euro für die Absicherung der Pflege und Betreuung notwendig. Der Bund ist gefordert, aus einem Pflegefonds die Länder anteilsmäßig zu unterstützen.“ Derzeit wendet das Land Salzburg 70 Mio. Euro jährlich auf. Prognosen zufolge steigen die Kosten bis 2020 auf 120 Mio. Euro, die Anzahl der über 85-Jährigen um das Dreifache. „Bis 2017 benötigen wir im Flachgau zusätzlich 200 stationäre Plätze und haben einen weiteren Bedarf von 200 Seniorenheimbetten“, erklärt Scharer, die eine Pflegebedarfsplanung erstellen ließ. Um pflegende Angehörige zu entlasten, sieht der Pflegebedarfsplan ein Tageszentrum in Hof vor.
Sich rechtzeitig informieren
Wie Pflegevarianten und Vorsorgemöglichkeiten den Betroffenen helfen können, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist eine individuelle und frühzeitige Beratung - so der Tenor der Veranstaltung in Bergheim. Das Schicksal, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein kann jeden treffen. Sei es durch einen Unfall oder aufgrund der stetig steigenden Lebenserwartung der Menschen.
Wer mit seinen Angehörigen frühzeitig über seine Wertvorstellungen spricht und über Hilfsmöglichkeiten informiert ist, erleichtert die spätere Situation. „Neben der Versorgung Pflegebedürftiger darf man auch die Menschen nicht aus den Augen verlieren, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen und damit einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten,“ sagt LAbg Brigitte Pallauf. „Achtzig Prozent der Pflegebedürftigen werden von Familienangehörigen gepflegt. Pro Jahr könnte man rund 2,5 Milliarden Euro als Gegenwert für diese Leistung rechnen. Die Belastung für diese Personen ist sehr stark. Umso wichtiger ist es, als Pflegender auch für sich selbst Sorge zu tragen. Nur wer zu sich selbst achtsam ist, kann auch anderen helfen.“
Wie Pflegevarianten und Vorsorgemöglichkeiten den Betroffenen helfen können, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist eine individuelle und frühzeitige Beratung - so der Tenor der Veranstaltung in Bergheim. Das Schicksal, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein kann jeden treffen. Sei es durch einen Unfall oder aufgrund der stetig steigenden Lebenserwartung der Menschen.
Wer mit seinen Angehörigen frühzeitig über seine Wertvorstellungen spricht und über Hilfsmöglichkeiten informiert ist, erleichtert die spätere Situation. „Neben der Versorgung Pflegebedürftiger darf man auch die Menschen nicht aus den Augen verlieren, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen und damit einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten,“ sagt LAbg Brigitte Pallauf. „Achtzig Prozent der Pflegebedürftigen werden von Familienangehörigen gepflegt. Pro Jahr könnte man rund 2,5 Milliarden Euro als Gegenwert für diese Leistung rechnen. Die Belastung für diese Personen ist sehr stark. Umso wichtiger ist es, als Pflegender auch für sich selbst Sorge zu tragen. Nur wer zu sich selbst achtsam ist, kann auch anderen helfen.“
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