„Gewinnmargen sollen sichtbar werden“

Die Kärntnerin Elisabeth Köstinger ist EU-Abgeordnete und Agrarsprecherin der ÖVP im EU-Parlament.
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  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Wie es für die heimischen Milchbauern nach 2015 weitergeht, erklärt EU-Parlamentarierin Köstinger.

BB: Frau Köstinger, kürzlich wurde im EU-Parlament ein Milchpaket beschlossen. Eine wirkliche Nachfolgeregelung für die 2015 auslaufende EU-Milchquote gibt es aber nicht.
ELISABETH KÖSTINGER: „Wir werden den Markt künftig nicht mehr in Form von Milchquoten regeln, aber es wird eine Mengenbeobachtungsstelle geben. Und wir wollen das Augenmerk auf die Lebensmittelkette legen. Denn die Gewinnmargen bei Milchprodukten sind ungerecht verteilt, das heißt: Beim Produzenten kommt zu wenig an.“

BB: Wie soll sich das ändern?
ELISABETH KÖSTINGER: „Wir müssen die Gewinnmargen aufschlüsseln und transparenter machen. Dagegen arbeitet freilich die gesamte Lebensmittelbranche – angefangen von den Molkereien bis zum Handel. Aber wir arbeiten daran.“

BB: Und wie soll das jetzt beschlossene „Milchpaket“ dazu beitragen?
ELISABETH KÖSTINGER: „Es ist ein erster Schritt – und auch wenn es sich nach wenig anhört, war es doch ein großer Durchbruch. Mit dem ‚Milchpaket‘ soll die Macht der Milchbauern gestärkt werden, indem es neue Regeln und Mindeststandards für Verträge mit Erzeugergemeinschaften gibt. Das stärkt die Bauern in der Wertschöpfungskette.“

BB: Ist das durch das bei uns vorhandene Genossenschaftswesen nicht schon erfüllt?
ELISABETH KÖSTINGER: „Zum Großteil ja, es macht daher Sinn, das Genossenschaftswesen weiter zu entwickeln und ein Augenmerk auf Qualitätsproduktion zu legen. Wir müssen sicherstellen, dass Käse, der als ‚Bergkäse‘ verkauft wird, auch tatsächlich aus den Bergen kommt. Das ist gerade für Österreich – und da natürlich auch für Salzburg – eine große Chance.“

BB: Damit sind wir bei der für Konsumenten oft verwirrenden Lebensmittelkennzeichnung.
ELISABETH KÖSTINGER: „Der Herkunftsort des Rohstoffes muss nicht angegeben werden, das ist verwirrend. Ich habe kein Problem damit, wenn etwa das Schweinefleisch eines österreichischen Specks aus Polen kommt – aber ich will es zumindest wissen.“

BB: Wie soll sich der Konsument da auskennen?
ELISABETH KÖSTINGER: „Wir überarbeiten jetzt das Konzept der geographischen Angaben. Österreich hat einige solche geografisch geschützte Ursprungsangeben für Produkte wie etwa steirisches Kürbiskernöl registrieren lassen. Das bedeutet, wo ‚steirisches Kürbiskernöl‘ draufsteht, muss Öl aus steirischen Kürbiskernen
drinnen sein. Leider wird das derzeit zu wenig genutzt und in vielen EU-Ländern ist das Konzept überhaupt unbekannt. Das wollen wir jetzt verändern. Aber eines muss uns klar sein: Es gibt kein System, das lückenlos vor Missbrauch schützt – weil manche eben einfach ein Geschäft machen wollen.“

BB: Noch einmal zurück zum Milchmarkt. Das ‚Milchpaket‘ war der erste Schritt, was folgt?
ELISABETH KÖSTINGER: „Bis Ende 2013 wollen wir ein Bekenntnis zur verpflichtenden Nennung der nationalen Milchquoten – die nicht begrenzt sein werden – erreichen.“

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