Land: Manager sollen Gehälter offenlegen
Der Teufel steckt im Detail: Transparenz gibt es nur dort, wo das Land mehr als 50 Prozent hält.
ÖVP und SPÖ haben sich auf einen Corporate Governance Kodex geeinigt. Das Papier soll für Landesbeteiligungen ab mehr als 50 Prozent gelten – für Gesellschaften mit geringerer Beteiligung braucht es die Zustimmung der Mitgesellschafter, um die man sich bemühe, wie das Ressort von LH-Stv. David Brenner versichert. Einer von vielen Punkten in dem Kodex ist die Offenlegung der Managergehälter. Die sollen künftig (so wie bei börsennotierten Unternehmen) als Sammelposten im Geschäftsbericht veröffentlicht werden.
Schaden: „Viel heiße Luft“
Demnach könnte etwa Martin Hochleitner (41), der neue Direktor des Salzburg Museums (er soll Anfang September beginnen, sein Vertrag ist noch nicht unterschrieben) dazu verpflichtet werden, sein Salär offenzulegen. Bei der Präsentation vor Journalisten vergangene Woche wollte Museumsreferent LH-Stv. Wilfried Haslauer (ÖVP) allerdings nichts über die Höhe der Gage bekanntgeben, nur so viel: Man sei sich einig. Detail am Rande: Weil Stadt und Land jeweils genau 50 Prozent am Salzburg Museum halten, braucht es die Zustimmung der Stadt, um den Kodex zu implementieren. Ob es die geben wird, ist fraglich, denn Bgm. Heinz Schaden ist nicht gerade Feuer und Flamme: „Das Land hat sich da etwas zurechtgezimmert, ohne sich auch nur mit der Stadt zu beraten. Und wir sind immerhin bei mehreren Unternehmen Mitgesellschafter. Im übrigen halte ich diesen Kodex für viel heiße Luft. Es wäre vernünftiger, erst einmal das zu tun, was im Handeslrecht steht.“
Für ÖVP-Klubobfrau Gerlinde Rogatsch – sie hat den Corporate Governance Kodex mit der SPÖ ausverhandelt – gibt es jedenfalls keinen Grund für Geheimhaltung. „Aus meiner Sicht kann hier nichts gegen eine freiwillige Offenlegung schon jetzt sprechen.“
Leo Schitter (44), der mit Jahreswechsel als Vorstand in die Salzburg AG einzog, hat in seinem Vertrag bereits eine Offenlegungsklausel stehen. Erst Ende Jänner wurden die Verträge von Landestheater-Intendant Carl Philip von Maldeghem und seinem kaufmännischen Direktor Stefan Bammer verlängert. In beiden Fällen inklusive Gehaltsoffenlegungsklausel.
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