Türkische Literatur für den Deutsch-Unterricht
LH Gabi Burgstaller über kulturelle Vielfalt, politische Macht und das Bildungsvolksbegehren.
BB: Wie machtlos ist eine Bildungsreferentin und Landeshauptfrau, wenn sie ein Bildungsvolksbegehren unterschreiben muss, um das eigene Bildungssystem zu verbessern?
GABI BURGSTALLER: „Als österreichische Staatsbürgerin habe ich das Recht, jedes Volksbegehren zu unterstützen. Ich finde den Inhalt richtig und ich bin für direkte Demokratie. Außerdem ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Schwung der vergangenen Jahre zu nützen. Und: Als Landeshauptfrau habe ich natürlich nicht die Macht, das alles im Alleingang umzusetzen – im Wesentlichen geht es hier ja um Bundespolitik. Und da steht die ÖVP bei den Schulen jetzt noch oft im Weg, die SPÖ sollte sich dafür bei den Universitäten ein bisschen mehr bewegen.“
BB: Bisher haben Sie sich immer dagegen gewehrt, das marode Bildungssystem in Salzburg durch Landesgelder zu verbessern. Die zwölf Forderungen aus dem Volksbegehren werden Geld kosten – wird auch das Land einen zusätzlichen Beitrag dazu leisten?
GABI BURGSTALLER: „Wir haben sehr viel Landesgeld in Verbesserungen an den Schulen investiert, nur nicht in zusätzliche Lehrer. Und das wird auch in Zukunft so bleiben, denn das ist Aufgabe des Bundes.“
BB: Kulturelle Vielfalt in den Schulen soll einer Bildungsbegehren-Forderung zufolge als Bereicherung betrachtet werden. Wie kann das in der Praxis ausschauen?
GABI BURGSTALLER: „Es geht darum, Multikulturalität in den Unterricht einzubinden. Indem man zum Beispiel nicht nur Goethe und Schiller liest, sondern auch einen türkischen Schriftsteller – und dann anhand eines persischen Autors vergleicht, welches Frauenbild vermittelt wird.“
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