Wohnbaufonds weckt bundesweit Interesse
Zehn Prozent güns- tigere Mieten, 800 neue Wohnungen jährlich – und das Land spart dabei.
Vor sechs Jahren hat LR Walter Blachfellner (SPÖ) die Wohnbauförderung mit dem landeseigenen Wohnbaufonds neu aufgestellt. Seither nehmen die Förderungswerber ihre förderbaren Darlehen nicht mehr bei einer Bank auf – um z.B. 4,5 Prozent Zinsen –, sondern direkt beim Land, und das um nur zwei (Eigentum) bzw. einem (Miete – das trifft Genossenschaften) Prozent Zinsen. Der Effekt: Vom Zinsvorteil profitiert auch das Land, das nun nicht mehr jährlich 75 Millionen Euro für Annuitätenzuschüsse der Förderungsnehmer für vergleichsweise teure Bankdarlehen ausgibt.
Andere Bundesländer zeigen Interesse an Salzburger Modell
Für den Fonds hat das Land am Kapitalmarkt Geld aufgenommen (zu einem Zinssatz von 1,5 Prozent). Durch laufende Rückzahlungen, begünstigte vorzeitige Rückzahlungen – beides zusammen spült jährlich 70 Millionen Euro in den Fonds zurück – und das Wohnbauförderungsgeld des Bundes (113 Millionen Euro jährlich) finanziert sich der Fonds selbst. Derzeit machen die Schulden am Kapitalmarkt 538 Millionen Euro aus – das ist weniger, als das Land vor 2006 für die Annuitätenzuschüsse für teurere Bankdarlehen ausgeben muss-te. Hält die aktuelle Zinsentwicklung an, dann ist der Fonds in 17 Jahren entschuldet – das ist acht Jahre früher als geplant.
Unterm Strich bleiben jetzt jährlich 110 Millionen Euro (statt früher knapp 40 Millionen Euro), um in Bauvorhaben und Fördernehmer zu investieren.
„Dadurch konnten wir die Mieten im geförderten Bereich um zehn Prozent senken, wir können jährlich 800 Wohnungen errichten – wovon natürlich auch die Baubranche und der Arbeitsmarkt profitieren – und sparen gleichzeitig Geld“, freut sich Blachfellner. Er hat das Salzburger Modell nun ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner vorgestellt – die Steiermark und Tirol haben bereits Interesse angemeldet.
Zur SACHE
110 Millionen Euro Wohn-bauförderungsinvestitionen pro Jahr bedeuten jährlich 800 neue Wohnungen sowie 2.669 Arbeitsplätze. Aufgeteilt auf die Bezirke ergibt das:
Bezirk Wohnungen Jobs
Flachgau 240 800
Stadt Salzburg 219 728
Pinzgau 130 437
Pongau 102 340
Tennengau 80 267
Lungau 29 97
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