Buchbesprechung: Prosecco Superiore DOCG - Perlendes Gold des Veneto

(kra) Der Autor, Peter Burian, war CEO und Chairman in englischen und amerikanischen Werbeagenturen, bevor er im Jahr 2000 Winzer im Prosecco-Gebiet im nördlichen Veneto wurde.

Gutes Sachbuch mit etwas zu starkem Werbecharakter
Der Autor versteht sich selbst als Weinbauer und Botschafter des Prosecco Superiore DOCG und genau so ist das Buch: es stellt ein Loblied auf einen Wein und die Region, in der er gekellert wird, dar. Für meinen Geschmack mit etwas zu viel Lobhudelei, also zu enthusiastisch, zu werbemäßig, als gäbe es nur diesen einen Wein und als wäre das Prosecco-Gebiet das letzte Paradies auf Erden. Beides trifft sicherlich bedingt zu, aber die Worte „wunderbar“, „hervorragend“, „einzigartig“, „herrlich“ usw. kommen mir etwas zu oft in diesem Buch vor. Bei manchen Titeln habe ich mich gefragt, was der Autor damit wohl meint („Gästefreundlich und kulinarisch wertvoll“ beispielsweise).

Das Buch besteht aus vier Teilen - der fotografische ist der schönste
Teil eins, 49 Seiten, beschäftigt sich mit dem Prosecco Superiore DOCG, seiner Geschichte, seiner Entstehung, seiner Vinifikation, gesetzliche Bestimmungen, Flaschen, Korken, Lagerung u.a.m. Ein echter Fachteil.

Teil zwei, 33 Seiten (davon 19 reine Bildseiten), der eindeutig zu kurz geraten ist, wenn man die schwelgenden Einleitungsworte des Autors genau nimmt, behandelt die Landschaft an sich und seine Sehenswürdigkeiten. Von den verbleibenden 14 Text-Bildseiten wird gerade einmal eine Seite den Sehenswürdigkeiten gewidmet. Die Abtei von Follina, ein Juwel, wird mit sechs Worten erwähnt, eine der wertvollsten Kirchen des Veneto in San Pietro di Feletto „sollte man auf jeden Fall ansehen“ und einem der romantischsten Plätze des Prosecco-Gebiets, Refrontolo, sind drei Zeilen gewidmet. Manche sehenswerte Orte (z. B. Abtei von Vidor, Kirche von San Vigilio, Susegana) werden gar nicht erwähnt.

Teil drei beschäftigt sich mit Menschen, die Wein keltern. Neun der Spitzenweingüter von 148 Winzern insgesamt in der Region hat er sich herausgepickt sowie sein eigenes Weingut (31 Seiten).

Und Teil vier zieht sich durch das gesamte Buch und stellt neben Teil eins den wohl schönsten Teil dar: die Bilder von Miguel Dieterich auch Wien. Absolut animierend und die Region sowie den Prosecco lebendig wiedergebend machen die Bilder das Buch insgesamt doch zu einem schönen „Werbebuch“ für den Prosecco. Manche Bilder der Winzer sind für meine Geschmack zu sehr „gestellt“, aber andere wie das Eingangsbild der Brüder Nardi stellen dafür umso interessanter dar.

Rezepte, Hotel- und Restauranttipps
Im Buch gibt Burian ein paar Tipps, wie man Prosecco noch genießen kann (z. B. als Bellini), bringt einige „charakteristische“ Rezepte (Polenta, Tiramisu u.a.) und am Ende des Buches finden sich alle Namen und Adressen inkl. Webadressen der Winzer des Prosecco Superiore DOCG Gebiets, einige Restaurant- und Trattorie-Tipps (Tipps rund um Pieve di Soligo fehlen aber beispielsweise), einige Hoteltipps (da nennt er dafür die Villa Condulmer, die sich rund 70 Kilometer südlich des Gebiets befindet), Feste, Wochen-, Kunst- und Antiquitätenmärkte und einige touristisch interessante Adressen von Verbänden. Eine kleine Orientierungskarte gibt Übersicht über die Weinstraßen.

Kleine Fehler haben sich auch ins Buch eingeschlichen
Burian verwendet zwar die korrekte Mehrzahlform von Trattoria – Trattorie, aber mit den Weinkellern kommt er nicht klar: la catina - le cantine, nicht wie er schreibt „cantinas“. Die Geschichte des Gläschen Weins Trinkens im Veneto, „Ombra“, hat sich nicht nur unter dem Campanile und am Markusplatz von Venedig entwickelt, sondern vielmehr auf den Märkten Venedigs. Der „Grana Padano“ ist nicht unbedingt ein typischer Käse des Hügellands des Prosecco, vielmehr der gesamten Po-Ebene vom Piemont bis ins Friaul. Der Anfahrtsbeschreibung zum Weingut „La Farra“ sollte man auch nicht ganz trauen, da man zunächst im Kreis geschickt wird (falsche Angabe der Reihenfolge der Orte).

Info
Prosecco Superiore DOCG
Perlendes Gold des Veneto
Peter Burian
erschienen 2011 im Cadmos Verlag
ISBN 978-3-8404-8501-5

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