Atlantic Challenge
Vom Sturm erfasst – Angehörige fiebern in Salzburg mit
Fankhauser rudert gerade alleine über den Atlantik und steckt in einem Sturm fest. Seine Familie und Freunde verfolgen seine Reise gebannt. Mehr Infos, Videos, Updates hier: Atlantic Challenge
WALS-SIEZENHEIM. Am 12. Dezember startete der in Lehen aufgewachsene und nun in Wals lebende Wolfgang "Dewey" Fankhauser beim härtesten Ruderrennen der Welt über den Atlantik von Spanien in die Karibik, der "Talisker Whisky Atlantic Challenge", für die Salzburger Kinderkrebshilfe. Von den 4.828 Kilometern (3.000 Meilen) hat er 3.200 Kilometer hinter sich gebracht.
"Zwei Jahre hat er trainiert, Sponsoren gesucht, Vollzeit gearbeitet und ein Boot besorgt. Er musste das alles selbst auf die Beine stellen,"
sagt seine Mutter Margot Fankhauser und meint beeindruckt:
"Er konnte nicht auf dem Meer trainieren. Die anderen Teams hatten mehr Zeit und weniger Stress. Er wollte es schnell durchziehen und hat alles geschafft, was super ist."
Vom Sturm erfasst
15 Ruderteams haben nun den Atlantik überquert und das Ziel in Antigua und Barbuda erreicht. Ein Teil der Teilnehmer hat jedoch schon seit Wochen großes Pech mit dem Wetter und steckt immer wieder in einem neuen Sturm, mit Meter hohen Wellen, fest. So auch der Salzburger Fankhauser.
Während eines Sturms kann er nichts machen und muss abwarten. Er erklärt, dass er´ dabei durchgeschleudert wie in einer Waschmaschine. Nur kurz kann er ein der sehr kleinen Kabnine raus um etwas zum Essen holen, dass sich in der gegenüberliegenden Kabine befindet. Wichtig ist es die Kabinentür so schnell wie möglich hinter sich zu machen. Eine Welle, ein unachtsamer Moment und die Kabine wäre geflutet. Diese passierte schon einem anderen Solo-Ruderer, dessen Kabine nun nicht mehr trocken wird. Noch wichtiger ist es sofort die Sicherheitsleine einhängen. Kommt eine Welle und man ist nicht befestigt ist man weg und das ohne Hilfe.
Familie und Freunde fiebern mit
Auf die Frage, wie es seinen Eltern im Moment gehe, antworten diese:
"Nicht wirklich gut. Wir können kaum schlafen und sehen dauernd am Computer nach, ob es etwas Neues gibt."
Sie haben das große Pech ihres Sohnes mit dem Sturm mitverfolgt. Die beiden und auch alle anderen Angehörigen hoffen auf besseres Wetter für den Salzburger.
"Die Wellen kommen von allen Seiten und er kommt kaum voran",
erklärt seine Freundin Julia Irnberger. Neben ihrem Gastronomie-Vollzeitjob und dem Masterstudium "Digitale Kommunikation" telefoniert sie oft mehrmals täglich mit Fankhauser auf seinem Satellitentelefon, mit dem sie in Wals-Siezenheim lebt. Dabei versucht sie, ihn immer wieder zu motivieren und berichtet ihm von der vielen Unterstützung, den Nachrichten und Glückwünschen aus der Heimat.
Vorbild für andere
Irnberger wird von vielen Menschen nach Updates von ihrem Freund gefragt. Sogar der drei Jahre alte Nachbar checkt immer wieder im Internet Fankhausers Standort und spielt mit seinem kleinen Spielzeugruderboot "Dewey".
Trotz der schlechten Bedingungen führt er die im schlechten Wetter gefangene Gruppe an und ist immer noch auf Platz 3 der Solo-Ruderer. Weniger als 1.000 Seemeilen hat Fankhauser noch zu rudern. Dies war eine wichtiger Punkt für ihn. Es hilft ihm sehr dadurch zu sehen, dass er vorwärts kommt, denn auf dem offenen Ozean hat man sonst keinerlei Anhaltspunkte und
"es kommt ihm meist so vor, als würde er gar nicht weiter kommen,"
sagt Irnberger.
Empfangskomitee
Margot Fankhausers kann gut verstehen, dass ihr Sohn sich schon auf normales Essen freut.
"Ich habe es gekostet und es ist immer das Gleiche. Nichts zu kauen, mit viel Kalorien,"
sagt sie zu der abgepackten "Astronautennahrung" der Ruderer.
Fankhausers ganze Familie, Irnberger und weiter Freunde werden ihn am Ziel erwarten. Es ist schwierig für sie diese Reise zu planen, da sich das Ankunftsdatum des Salzburgers ständig auf Grund des Wetters verändert. Im Moment ist es der 8. Februar. Da ihn alle herzlich empfangen wollen und reisen sie schon früher an.
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