Tante Emma ist frustriert
Die Kasse von 1926 hat bei Kramer Unterkirchner jetzt ausgeklingelt.
Trotz Stammkunden, einem zentralen Standort und guten Geschäftszahlen fand der traditionelle Kramerladen in Köstendorf keinen Nachfolger.
KÖSTENDORF (mm). „In 20 Jahren habe ich den Tagesumsatz von 25 Euro auf 1000 Euro im Durchschnitt gesteigert.“ erzählt Willi Unterkirchner stolz. „In den vergangenen Wochen habe ich noch 3 t Wachauer Marillen und 2,5 t Eferdinger Erdbeeren verkauft. Seine Kunden wissen, dass der Kramer sich stets persönlich bei den regionalen Produzenten vor Ort von der Qualität von Obst und Gemüse überzeugte und nur beste Ware über seinen nostalgischen Ladentisch ging. Doch trotz großen Kundenstamms und besten Kontakten zu heimischen Produzenten konnte der 65jährige, der jetzt kürzer treten will, keinen Nachfolger finden. „Man braucht viel Fingerspitzengefühl und darf die Arbeit nicht scheuen. Einen Laden wie diesen kann man nur ganz oder gar nicht betreiben. Leider hat sich das wohl niemand zugetraut.“
Großes Fest zum Abschied
Am Samstag schlossen sich nun die Türen. Mit 120 Paar Würsteln, Kuchen und 57 Fass Bier feierten Kunden, Gemeindevertreter und Musikkapelle den Abschied von ihrem langjährigen Nahversorger.
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