Mitterer-Drama in der Main-Bar in Oberndorf aufgeführt
OBERNDORF (schw). Mit dem Drama „Sibirien“ zeigt Autor Felix Mitterer schonungslos die Nöte von Altersheiminsassen und die des überforderten Pflegepersonals auf. In einer Inszenierung von Dieter Bommer wurde eines der wichtigsten Stücke der vergangenen Jahrzehnte im Kult(uhr)haus der Main Bar in Oberndorf neu adaptiert. Den harten, aber berührenden Monolog eines alten Mannes, der von seiner Familie ins Pflegeheim abgeschoben wurde, führte Andreas Erlacher unterstützt von Bianca Huber und Gunther Boennecken. Im Pflegeheim werden Erinnerungen an die Zeit seiner Kriegsgefangenschaft als junger Soldat in Sibirien wach. Das Altersheim kommt für ihn einer zweiten Deportation gleich. In seiner Anklage beschreibt der alte Mann die kalten und harten Zustände in Sibirien und vergleicht sie mit dem status quo. Augenscheinlich wird auch der zunehmend körperliche Verfall des Mannes. Anfangs kann er im Zimmer herumgehen, dann am Bett sitzen, schließlich nur noch bewegungslos liegen. Main-Bar-Chefin Margarethe Noppinger servierte dazu kühle Getränke. Aufgeführt wurde das Drama in Erinnerung an die verstorbenen Väter von Bommer und Erlacher.
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