Verkehr und Wohnen im Fokus der Politik
Einer Podiumsdiskussion zu den Themen Verkehr und Wohnen stellten sich in Seekirchen Vertreter aller Parteien.
SEEKIRCHEN (schw). Sieben Politiker aller Fraktionen stellten im Gasthof zur Post ihre Lösungsansätze und geplanten Maßnahmen vor, um den stetig anwachsenden Straßenverkehr zu reduzieren. „Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel wird für die Landesregierung die vordergründige Arbeit sein müssen. Man darf auch Pendler nicht gegen Bewohner ausspielen“, meinte Fritz Wiedermann (FPS). „Um eine Verbesserung der Verkehrssituation zu erreichen sind unbedingt eine Taktverdichtung und das 365-Euro-Jahresticket notwendig“, betonte Stephanie Mösl (SPÖ). An den Hausverstand aller Beteiligten appellierte Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP), wenn die Verkehrsflüssigkeit nicht funktioniere. „Wir werden nicht unbedingt wertvollen Boden in Anspruch nehmen oder kostenintensive Verkehrslösungen in Auftrag geben, wenn es andere Varianten gibt“, so Schwaiger, der auch vor den hohen Kosten einer wieder neu entfachten Diskussion rund um die Stadtregionalbahn warnte. Ein Bündel an Maßnahmen schlug Landtagsabgeordnete Angela Lindner (Grüne) vor. „Die Zukunft ist Multimobilität. Dazu gehört, dass man Angebote wie das E-Bike nützt, ergänzt durch Carsharing. Dafür besteht auch eine eigene App für das Handy. Zudem haben die Bürgermeister der Regionalverband-Gemeinden beschlossen, mehr in den öffentlichen Verkehr zu investieren. Es wissen noch nicht viele Bürger, dass es bei Bussen auch einen Halbstundentakt gibt. Gut angenommen wird der heuer eingeführte Mex-Bus, der über die Autobahn geführt wird“, freute sich Lindner. Der ehemalige Landesrat Hans Mayr (nun SBG) schlug in dieselbe Kerbe. „Es muss ein Miteinander zwischen dem öffentlichen Verkehr und dem Individualverkehr geben.“ Mayr plädierte auch für den Autobahn-Halbanschluss in Bergheim-Hagenau. Als Beispiele nannte er „direkte Linien schaffen und die Lokalbahn zweigleisig ausbauen. Nur in Summe macht es Sinn“, so Mayr. Für mehr Park & Ride-Parkplätze und Fahrrad-Boxen trat Anna Rausch-Mosshammer (NEOS) ein. Kritik am Land übte Hermann Stöllner (FPÖ). „Es gibt zu viele Projekte, die in Schubladen verschwinden. Der Gitzentunnel belastet das Budget über Gebühr und ist deshalb abzulehnen. Damit ist Stöllner nicht der einzige Gegner des 200-Millionen-Euro-Projekts in Bergheim. Zum Thema Wohnen bemerkte Christian Gschwentner aus Bergheim: „Es wurde nichts besser in den letzten fünf Jahren. Die Diskussion ist dieselbe.“ Gegen diese Aussage konterte Hans Mayr mit Beispielen. „Überteuerte Mietwohnungen werden billiger, es gibt eine neue Wohnbauförderung mit 140 Millionen Euro Budget und es hat einen wahren Bau-Boom gegeben, der auch für viele Menschen eine Job-Garantie bedeutet“, so Mayr. „Acht Euro Miete sind genug“, forderte Stephanie Mösl und nach Anna Rausch-Mosshammer soll das Mietrechtsgesetz entrümpelt werden. Fritz Wiedermann kritisierte die hohen Grundstückspreise. Diese seien gezielt hoch gehalten. Auch Hermann Stöllner ist der Meinung, dass die Wohnbauförderung nicht den Kern des Problems treffe. Für die kommende Landtagswahl versprachen alle Diskussionsteilnehmer sich bestens für die Anliegen der Bürger einzusetzen.
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