Betriebsrätin schlägt Alarm: zu wenige Pflegekräfte!

- Kämpferisch: Silvia Rentenberger-Enzenebner.
- hochgeladen von Roland Wolf
FREISTADT. Seit zwei Jahren ist Silvia Rentenberger-Enzenebner Betriebsratsvorsitzende der Angestellten im Landes-Krankenhaus Freistadt. Und seit zwei Jahren kämpft sie für mehr Personal. "Aktuell fehlen 20 Vollzeitkräfte in der Pflege", sagt die Kefermarkterin. "Unsere Pflegerinnen und Pfleger, die eine absolut super Arbeit leisten, rennen bis zum Umfallen. Aber irgendwann sind auch sie über dem Limit."
Recht gibt Rentenberger-Enzenebner eine soeben von der Arbeiterkammer veröffentlichte Studie, die die oberösterreichischen Krankenhäuser genau unter die Lupe genommen hat. Fazit: Es braucht so rasch wie möglich eine Personalaufstockung – und zwar in allen Berufsgruppen. Zeitgemäße Personalberechnungsmodelle seien dringend notwendig, um die hohe Versorgungsqualität zu sichern.
Dass das Pflegepersonal überlastet ist, begründet Rentenberger-Enzenberger mit dem Wandel des Berufsbildes: "Die Pflegerinnen und Pfleger tragen viel mehr Verantwortung für die Patienten als früher. Sie treffen weitreichende Entscheidungen für den Genesungsprozess." Die Grundpflege, so wie man sie von früher kenne, mache heute nur mehr einen Teil der Tätigkeiten aus. So wirken Pflegekräfte in der medizinischen Diagnostik mit: Sie nehmen Blut ab, hängen Infusionen an, wechseln Katheter und verbinden Wunden. Sie machen eine Ersteinschätzung der Patienten. Sie kümmern sich um das Aufnahme- und Entlassungsmanagement. Sie erfüllen administrative Aufgaben. Sie dokumentieren und überwachen den Gesundheitszustand der Patienten.
Im April dieses Jahres übergab Rentenberger-Enzenebner 8.000 Unterschriften an Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander. Neben der Anschaffung eines MR-Gerätes und der Errichtung einer Kinderstation am LKH Freistadt wurde auch der Wunsch nach mehr Pflegepersonal deponiert. "Bis heute habe ich keine Reaktion erhalten", ist Rentenberger-Enzenebner enttäuscht. Doch die Betriebsratsvorsitzende der FSG (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter) hat nicht vor, ihren Kampf um mehr Personal aufzugeben. Noch dazu, wo sie jetzt durch die Studie der Arbeiterkammer bestätigt wurde.
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