Informationsabend „Die Geburt am LKH Freistadt“ mit dem Schwerpunkt auf schmerzarme Geburt
FREISTADT. „Geburtsschmerz“ ist ein Wort, das bis zu Adam und Eva zurückreicht. Der religiöse Hintergrund und die negative Einstellung prägte dahingehend unsere Kultur tief. Heute haben die Frauen mitunter eine Wahl und das (er)löst sie vor der Angst – von der Furcht vor dem Schmerz. Heute gibt es durch die PDA (Periduralanästhesie – oder umgangssprachlich Kreuzstich genannt) Möglichkeiten bei vollem Bewusstsein nahezu schmerzfrei zu gebären. „Ob sie dann letztendlich das Angebot nutzen, entscheidet sich oft erst bei der Geburt“, weiß Primararzt Ludwig Neuner, Leiter der Anästhesie am LKH Freistadt. Andere verzichten auch bewusst auf die Schmerzfreiheit, weil sie auch diese Erfahrung erleben möchten. Was es für diese Entscheidung jedoch braucht, ist Aufklärung. Diese bieten die Experten beim Informationsabend zur „Geburt am LKH Freistadt“ am 17. Juli.
Hebammen, Frauenärzte und Anästhesisten können helfen, die Wehenschmerzen zu lindern und damit den Vorgang der Geburt erleichtern. Einige Methoden der Schmerzlinderung werden von Hebammen und Geburtshelfern durchgeführt. Stark gestiegen ist die Schmerzlinderung mittels rückenmarknaher Regionalanästhesie (PDA – Kreuzstich), die nur von Anästhesieärzte durchgeführt wird. „Bei dieser Methode bleiben die Gebärenden wach, verspüren aber keine Wehenschmerzen und können durch die Kombination verschiedener Wirkstoffe sogar spazieren gehen, weil zwar der Schmerz, aber nicht die Muskelkraft ausgeschaltet wird“, sagt Primararzt Ludwig Neuner. Die PDA führt auch nicht unbedingt zu einer Gefühllosigkeit und sie ist so steuerbar, dass Presswehen verspürt werden. Es ist somit möglich aktiv mitzuhelfen und zu pressen. Diese Methode hat eine örtlich begrenzte, schmerzlindernde Wirkung, deswegen haben die dabei verwendeten Medikamente keine Auswirkung auf das Baby, vielmehr führt die PDA zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Kindes bei der Geburt. Risiken und Nebenwirkungen sind gering. Außer Frage steht, dass eine Geburt trotzdem ein ganzes Stück Arbeit ist.
Zwei „Kreuzstich“-Methoden
PDA und Spinalanästhesie – was ist der Unterschied?
Beide Methoden unterscheiden sich bei sonst ähnlicher Vorgangsweise und ähnlichen Risiken durch den Ort, an den das lokale Betäubungsmittel verabreicht wird und die Art der Nadel. Während die Spinalanästhesie in der Geburtshilfe nur bei einem Kaiserschnitt angewendet wird, kann die PDA-Katheter-Methode sowohl für die Schmerzlinderung während der normalen Geburt als auch, wenn nötig, für die Anästhesie beim Kaiserschnitt verwendet werden. Bei der PDA kann zudem durch den Katheter nicht nur einmal, sondern häufiger und kontinuierlich ein Schmerzmedikament verabreicht werden.
Informationsabend: „Die Geburt am LKH Freistadt“
Werdende Mütter und Väter erfahren am Informationsabend von Ärzten und Hebammen Wissenswertes über Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Baby. Sie können das geburtshilfliche Team vom LKH Freistadt näher kennenlernen und erhalten auch einen ersten Eindruck über die Räumlichkeiten. Der Auswahl der Geburtsklinik wird von den werdenden Eltern verständlicher Weise mit besonderer Achtsamkeit getroffen. „Die beste Voraussetzung ist, wenn dem geburtshilflichem Team Vertrauen geschenkt wird und sich die Gebärende, aber auch der werdende Vater wirklich gut aufgehoben fühlt“, sagt Oberarzt Peter Neuner, Ärztlicher Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Freistadt. Am Informationsabend gibt es ausreichend die Gelegenheit, Fragen zur bevorstehenden Geburt zu stellen. Zudem ist eine Fotografin mit dabei, die auf Wunsch zur Erinnerung vom Babybauch gratis Fotos macht.
Datum: Donnerstag, 17. Juli 2014
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: LKH Freistadt, Vortragssaal Erdgeschoß
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