LKH Freistadt informiert
Was der Leber das Leben schwer macht

- Um dem Körper beim Entgiften nach dem Winter zu helfen, sollte viel Gemüse und ausreichend Wasser oder Tee auf dem Speiseplan stehen.
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Sie arbeitet meist unbemerkt, befreit den Körper von Giftstoffen und ist der Ausgangspunkt von mehr als 500 verschiedenen Stoffwechselvorgängen – unsere Leber. Obwohl das größte Entgiftungsorgan viel wegstecken kann, tut ihr nach einem bewegungsarmen und kalorienreichen Winter ein wenig Aufmerksamkeit sehr gut.
BEZIRK FREISTADT. Die Leber übernimmt viele wichtige Aufgaben im Körper wie die Verarbeitung und Speicherung von Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, den Abbau von Schadstoffen, die Steuerung des Energie- und Hormonhaushaltes sowie die Produktion des Gallensaftes. Da sie nicht von Nerven durchzogen ist, verursacht sie im Krankheitsfall auch keine Schmerzen. Umso wichtiger ist es, ab und zu an die Leber zu denken: „Üppiges Essen, wenig Bewegung, viel Zucker und natürlich Alkohol machen der Leber das Leben schwer. Im Winter verlangsamt sich zusätzlich der Stoffwechsel, was Überstunden für das wichtige Organ im Frühling bedeutet“, erklärt Norbert Fritsch, ärztlicher Direktor am Landes-Krankenhaus (LKH) Freistadt und Leiter der Abteilung für Innere Medizin.
Bitterstoffe für die Leber
Um dem Körper beim inneren Frühjahrsputz zu helfen, sollte gerade jetzt viel Gemüse und ausreichend Wasser auf dem Speiseplan stehen. Besonders Salate, Gemüse und Tee mit Bitterstoffen wie Artischocken, Chicorée, Endiviensalat, Löwenzahn, Radicchio und Salbei sind für die Leber gesund. „Durch die Bitterstoffe wird dafür gesorgt, dass die Gallenproduktion steigt. In der Nahrung enthaltenes Fett wird so besser verträglich. Auch regelmäßige Bewegung, zumindest drei Stunden pro Woche, wirken sich positiv auf die Lebergesundheit aus“, sagt Fritsch.
Zucker fast so schädlich wie Alkohol
Stark reduzieren sollte man der Leber zuliebe Fett, Alkohol, Zucker und Nahrungsmittelzusatzstoffe wie der Experte weiter erklärt:
„Dass Alkohol die Leber schädigt, ist weitgehend bekannt, dass aber Zucker und hier vor allem der Fruchtzucker Schaden anrichtet, wird häufig vergessen." Das liegt daran, dass bestimmte Zuckermoleküle im Körper besonders schnell in Fett umgewandelt werden und die Entstehung einer Fettleber begünstigen. Farb- und Konservierungsmittel sowie Geschmacksverstärker hindern die Leber ebenso am effizienten Arbeiten. Besonders Menschen mit starkem Übergewicht oder Diabetes Typ 2 sollten ihre Leberwerte regelmäßig kontrollieren lassen. Denn obwohl die Leber eine hohe Regenerationsfähigkeit hat, sind schwere Schäden irreversibel: „Anhaltende Müdigkeit, auffällige, fettig glänzende Stuhlveränderung, Bauchschmerzen, Blähungen und wiederholtes Erbrechen können auf eine Leberentzündung hinweisen und müssen abgeklärt werden“, betont Fritsch.


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