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Weltdiabetestag: Zuckerkrank von Zucker?

FREISTADT. Die Lust auf Zucker ist den meisten Menschen angeboren. Schließlich brauchen wir Glukose zum Denken, Atmen, Laufen. Und weil das so wichtig ist, stellt der Körper den Zucker aus der Nahrung selbst her. Doch „Zucker“ kommt zunehmend in Verruf. Manche Forscher sehen im hohen Zuckerkonsum eine Ursache für viele Zivilisationskrankheiten. Macht Zucker auch zuckerkrank?

„Ja, bei einem hohen Konsum von Zucker steigt die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes vom Typ2 zu erkranken“, sagt Assistenzärztin Eva Hunatschek vom Landes-Krankenhaus Freistadt. Problematisch wird es, wenn der Zucker nicht mehr in die Zellen gelangt, weil sie schlechter auf Insulin ansprechen. Er bleibt dann im Gefäßsystem zurück, der Blutzuckerwert steigt. Der Körper kann das durch eine erhöhte Insulinproduktion eine Weile ausgleichen. Das ist jedoch bereits eine Vorstufe des Diabetes Typ 2. „Die Betroffenen spüren in der Regel nichts davon, doch bei Verdacht kann der Hausarzt feststellen, ob ein erhöhtes Risiko besteht“, so Hunatschek.

Augen auf beim Einkauf!

Es ist bekannt, dass Übergewicht die Entwicklung von Diabetes begünstigt. Normalgewicht schützt jedoch nicht vor einer beginnenden Insulinresistenz. Kommt in dieser Situation noch eine zuckerreiche Ernährung dazu, schafft es die Bauchspeicheldrüse oft nicht mehr, genügend Insulin zu produzieren. Der Blutzuckerwert steigt. Die Gefahr von Schäden steigt durch dauerhaft hohe Werte. Es sind aber nicht nur die offensichtlich süßen Nahrungsmittel und Softdrinks, die den Zuckerkonsum jedes Einzelnen in die Höhe treiben. In so mancher Supermarkt-Pizza verstecken sich mehr als 15 Gramm Zucker, in einem Löffel Ketchup rund vier Gramm. Es ist notwendig, genau hinzuschauen, was in den Einkaufswagen kommt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sich für weniger Zucker aus. Es ist eine Herausforderung, die Zielvorgaben der WHO von 25 Gramm Zucker (ungefähr sechs Teelöffel) täglich nicht zu überschreiten.