1,67 Millionen Euro fließen nach Reichenstein

TRAGWEIN. Am 21. April 2013, rechtzeitig zur Landesausstellung, soll das OÖ Burgenmuseum Reichenstein offiziell seine Pforten öffnen. Die Protagonisten wie Bürgermeister Josef Naderer und der wissenschaftliche Leiter, Manfred Hainzl, sind zuversichtlich, dass dieser Termin auch tatsächlich eingehalten werden kann. „Wichtig ist, dass der Neubau bis zum Jahresende steht“, sagt Hainzl. Es ist ein moderner und funktioneller Keil, der sich behutsam in das Ensemble der um das Jahr 1230 entstandenen Burg Reichenstein einfügt. Und zwar genau dort, wo er die historische Substanz am wenigsten beeinträchtigt.

Das Burgenmuseum wird eine Ausstellungsfläche von 400 Quadratmetern aufweisen. 75 Prozent davon dienen der Aufbereitung des Themas Burg. Manfred Hainzl hat sich zu diesem Zweck folgende drei Facetten vorgenommen: Erstens: Burg und Herrschaft als Keimzelle der mittelalterlichen Landnahme, zweitens: die Burg als Lebensraum und schließlich drittens: das bauliche Erscheinungsbild von Burgen. Eine zentrale Rolle nimmt die Sammlung von Professor Alfred Höllhuber (1919 bis 2008) ein. Der ehemalige Volksschuldirektor von Reichenstein und Burgenforscher war ein begeisterter Sammler mittelalterlicher Kleinfunde. Die restlichen 100 Quadratmeter gehören dem Themenkomplex Ökologie/Natur. Im Mittelpunkt steht selbstverständlich die Waldaist. Der sauberste Fluss des Mühlviertels schlängelt sich nur wenige Meter von der Burg entfernt durchs Tal.

Die Kosten für das Burgenmuseum Reichenstein belaufen sich auf 1,67 Millionen Euro, 80 Prozent davon werden gefördert. Für den Rest kommen hauptsächlich die vier Gesellschafter (siehe Zur Sache) auf.

Dass Reichenstein weit mehr wird als „bloß“ ein Museum, dafür steht nicht zuletzt der wissenschaftliche Leiter Manfred Hainzl. Dem Weitersfeldner schweben Feste, Feiern und Musikveransaltungen vor. „Und ich will viele Projekte mit Kindern und Jugendlichen umsetzen.“ Im Hintergrund laufen bereits Gespräche mit der Kunstuni Linz.

INFO:
Betreiberin des Museums in Reichenstein ist die OÖ Burgenmuseum Reichenstein GmbH. Sie besteht aus der Marktgemeinde Tragwein, der Starhemberg’schen Familienstiftung, der Pfarre Pregarten sowie dem Erhaltungs- und Kulturverein Burgruine Reichenstein. Als Geschäftsführer fungiert Christoph Lettner aus Grein, als wissenschaftlicher Leiter konnte der Weitersfeldener Manfred Hainzl gewonnen werden. Partner sind u. a. das Land OÖ, das Bundesdenkmalamt, die Volksschule Reichenstein sowie die Gemeinden Pregarten und Gutau. Das Planungsteam für den keilförmigen Neubau besteht aus Norbert Haderer, Harald Weiß, Herbert Pointner und Christian Hackl. Die Saison im OÖ Burgenmuseum Reichenstein wird von April bis Ende Oktober dauern. Aufgrund der enormen Heizkosten kann kein durchgehender Betrieb abgehalten werden.

KOMMENTAR:
Man muss den vielen Menschen, die hinter der Planung und Umsetzung des Burgenmuseums Reichenstein stehen, gratulieren. Denn was die vier Gesellschafter – mit der Marktgemeinde Tragwein an der Spitze – auf die Füße gestellt haben, kann sich wirklich sehen lassen. Das Museum, das bis 2013 an einem der schönsten und erhabensten Plätze im ganzen Mühlviertel entstehen wird, ist weit davon entfernt, verstaubt daherzukommen. Reichenstein wird weit mehr als „bloß“ ein Museum. Reichenstein wird Informations- und Lernort über Geschichte, Natur, Ökologie und Leben. Reichenstein wird aber auch Kunst- und Kulturort. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich das multifunktionale Museum im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne bewegt. Reichenstein soll ein offenes Haus sein, in dem alle ihren Platz haben – die Vereine, die Kinder, die Jungen und die Alten. Reichenstein wird aber nur dann funktionieren, wenn es authentisch bleibt.

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