Hotelbaustelle
Abgekanzelt und hoch über Freistadt schwebend
(von Erwin Pramhofer)
FREISTADT. Rainer Mehler und Alwin Kalverkamp sind die beiden Kranführer, die derzeit den Luftraum über der Bezirkshauptstadt beherrschen. Während Mehler in einer gläsernen Kanzel 63 Meter über der Hotelbaustelle am Stieranger schwebt, sitzt sein Kollege auf dem etwas niedrigeren Kran in 46 Metern Höhe. Wenn schwere Lasten an den Ketten vom Ausgangspunkt zum jeweils benötigen Baustellenpunkt befördert werden, müssen die beiden Männer in luftiger Höhe aufpassen, dass sie sich mit der angehängten Last nicht in die Quere kommen.
Zwölf Stunden in der Kanzel
Der Aufstieg beginnt vor sieben Uhr in der Früh. Bis die beiden Spezialisten am Ziel oben angekommen sind, dauert es rund zehn Minuten. Essen, Getränke, Handy und ein Funkgerät haben sie beim Aufstieg im Rucksack. Den Funk verwenden sie hauptsächlich für Anweisungen des Poliers. Dann sitzen die beiden je nach Arbeitsaufwand bis zu zwölf Stunden ohne Unterbrechung in ihrer Kanzel. Was fast jeden interessiert: Wie passiert dort oben die Erleichterung von menschlichen Bedürfnissen? „Da haben wir schon Routine“, sagt Kalverkamp, der seit 27 Jahre in Kränen sitzt. „Fürs kleine Geschäft ist eine Dose günstig, für Größeres ist ein Abstieg notwendig.“ Den prächtigen Rundblick über Freistadt können die beiden nur in den Arbeitspausen genießen.
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