Allergien
Ideale Zeit für Hyposensibilisierung
Der Herbst ist die beste Zeit, eine Allergie zu behandeln, denn der Pollenflug von Birke, Gräsern und dergleichen ist immerhin vorbei. Der Dermatologe und Allergologe Peter Preinfalk empfiehlt Allergikern, jetzt mit der De- oder Hyposensibilisierung zu beginnen. Obwohl die Behandlung insgesamt drei Jahre dauert, lässt sich schon in der ersten Saison, also beim nächsten Pollenflug, eine merkliche Besserung feststellen. "Für eine Hyposensibilisierung spricht unter anderem," so der Mediziner, "dass bei vielen Allergikern im Laufe der Jahre auch andere Krankheitsbilder aus dem atopischen Formenkreis dazukommen. Dazu gehören Neurodermitis, Nahrungsmittelallergie, Heuschnupfen oder auch das allergische Asthma." Er empfiehlt, "möglichst in jungen Jahren mit der Behandlung zu beginnen, da laut einer Studie der EAACI (European Academy of Allergy and Clinical Immunology) aus 2011 zum Beispiel Asthma außerdem die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, sei es in Schule oder Beruf, stark beeinträchtigt."
Dabei ist die Bezeichnung Atopie nicht mit dem Begriff der Allergie gleichzusetzen. Atopie beschreibt die Allergie-Bereitschaft, also die Neigung, auf harmlose Substanzen aus der Umwelt zu reagieren. Von einer Allergie wird dagegen gesprochen, wenn als Reaktion auf einen Allergenkontakt wiederkehrende Symptome auftreten.
Die Häufigkeitsangaben zu den einzelnen Krankheitsbilder sind dem Weißbuch Allergie in Deutschland (2009) entnommen.
Die atopische Dermatitis (Neurodermitis) ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die häufig bereits im Säuglingsalter auftritt. Betroffen sind etwa 2-5% der Bevölkerung, im Kinderalter sogar 10-20%. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch Hauttrockenheit und quälendem Juckreiz, der zu Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Leistungsminderung und einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen kann.
Die atopische Dermatitis wird als multifaktorielle Erkrankung bezeichnet. Auftretenden Ekzemschübe können durch unterschiedlichste Einflussfaktoren wie Klima, Stress, Kleidung, Psyche und viele mehr ausgelöst sein. Bei einem Teil der Betroffenen sind Nahrungsmittel Auslöser von Ekzemreaktionen. Allerdings wird die Bedeutung der Ernährung häufig überschätzt, was nicht selten eine ausufernde, aber stets erfolglose Suche nach »dem unverträglichen Nahrungsmittel« zur Folge hat. Nur ein Drittel der mittelschwer bis schwer betroffenen Säuglinge und Kleinkinder leiden an einer Nahrungsmittelallergie. Mit anderen Worten: der Großteil der Neurodermitiker reagiert nicht allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel!
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/061-010.htm
Die allergische Rhinitis (Heuschnupfen) oder auch Rhinokunjunktivitis (Heuschnupfen mit Augenbeteiligung) beschreibt entzündliche Veränderungen der Nasenschleimhaut nach Allergenkontakt (z. B. Pollen). Naselaufen, Augentränen und Niesattacken sind häufig verbunden mit Juckreiz und Rötung der Augen (Bindehautentzündung). Im Gegensatz zur Neurodermitis, die bereits im frühesten Kindesalter auftreten kann, entwickelt sich ein Heuschnupfen meist erst im Schulalter. Beim Schuleintritt zeigen 1-7% der Kinder Symptome, bei 10-jährigen sind es schon 10% und bei Jugendlichen steigt die Zahl der Betroffenen auf 20%. Nahezu ein Viertel der Erwachsenen ist Heuschnupfen-Beschwerden betroffen.
Vorrangige Auslöser sind Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und andere Allergene der Atemluft (Inhalationsallergene), aber auch Nahrungsmittel in Form einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie (s.u.).
Auch das allergische Asthma ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege. Sie äußert sich in Form einer bronchialen Hyperreagibilität (Überempfindlichkeit der Atemwege gegenüber Außenreizen) und zeitweisen Atemwegsobstruktionen (-verengungen) in unterschiedlichen Schweregraden. Patienten leiden unter Husten, Luftnot und Auswurf. Asthmatische Beschwerden werden vor allem durch Inhalationsallergene ausgelöst. Hauptauslöser sind Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Pollen. Asthmatische Beschwerden können aber auch in Folge einer Nahrungsmittelallergie auftreten.
Vorboten eines kindlichen Asthmas sind pfeifende Atemgeräusche. Etwa 10% der Kinder und 5% der Erwachsenen leiden unter einem allergischen Asthma. Unter älteren Menschen, so vermuten Experten, gibt es weitaus mehr Asthmatiker als bislang bekannt.
Am 2. September eröffnete der Wahlarzt f. Dermatologie - Allergologe Dr. med. univ. Peter Preinfalk seine Wahlarztpraxis im Postgebäude, Promenade 11 (Tel. 07942/73666). Nach dem Studium in Wien, Hersbruck und Heilbronn war er zuletzt sechs Jahre in Nürnberg tätig. Sein berufliches Spektrum hat er in Peking um eine Akupunkturausbildung erweitert. Derzeit bildet er sich an der Uni Graz und am Imperial College London in der Auflichtmikroskopie und Hautkrebsvorsorge weiter.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.