Dem Spital fehlen zehn Turnusärzte

Primar Josef Friedrich Hofer | Foto: gespag
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FREISTADT. Nicht zuletzt weil es im Krankenhaus zu wenige Jungärzte gibt, appelliert der ärztliche Direktor am Landeskrankenhaus Freistadt, Hofrat Primar Josef Friedrich Hofer, bei gesundheitlichen Problemen in erster Linie und vor allem rechtzeitig (!) den jeweiligen Hausarzt aufzusuchen. "Alles was vom Hausarzt erledigt werden kann, soll vom Hausarzt erledigt werden", so Primar Hofer.

"Die niedergelassenen Ärzte fungieren als Drehscheibe, sie sind flächendeckend und wohnortnahe, also sozusagen die Primärversorger im Gesundheitssystem. So wird der einzelne Patient dorthin geschickt, wo er am besten, schnellsten und effizientesten Heilung erfährt", so Bezirksärztevertreter Josef Schützenberger. Derzeit gibt es im Bezirk 61 niedergelassene Allgemeinmediziner, davon 33 mit Kassenvertrag, und 39 Fachärzte, davon zehn mit Kassenvertrag. Es ist also noch eine Vollversorgung gegeben, aber, so Doktor Schützenberger: "Das Durchschnittsalter beträgt 57 Jahre. Also mittelfristig sehe ich schon ein Problem. Wir werden den Ärztemangel besonders am Land zu spüren bekommen, weil die jungen Kollegen einfach ein Umfeld mit vielen Angeboten in punkto Kultur und Schulen möchten."
Dass es einen Einbruch geben wird, bestätigt Primar Hofer einmal mehr. Schließlich werden in den Spitälern die praktischen Ärzte und Fachärzte ausgebildet. Derzeit könnten alleine in Freistadt mehr als die Hälfte aller Turnusstellen nicht besetzt werden, in Rohrbach sind es sogar 65 Prozent. Konkret fehlen in Freistadt zehn Jungärzte. Schon im November 2011 hat die BezirksRundschau ausführlich über diese Misere berichtet, aber leider hat sich, so Primar Hofer, an der Situation nichts geändert. "Die Politik ist dringend gefordert, gegenzusteuern!"
Seitens des Krankenhauses kann man nur versuchen, die Ambulanzen zu entlasten. Durchschnittlich kommen pro Tag 25 ambulante Patienten alleine in die Interne Ambulanz. "Mindestens fünf von ihnen wären beim Hausarzt besser aufgehoben", appelliert Primar Hofer. Das gilt vor allem auch nachts und an den Wochenenden. Josef Schützenberger: "Die Hausärzte garantieren einen Notdienst rund um die Uhr. Es sind ständig 37 Mediziner im Notdienst über den Ärztenotdienst 141 erreichbar."

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