50-JAHR-JUBILÄUM
Die Zeit vergeht, die HAK besteht

Schulalltag in der 2. Klasse (v. li.): Judith Holzmüller (Windhaag), Lukas Hießl (Sandl) und Alina Fürst (Grünbach). | Foto: HAK Freistadt
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  • Schulalltag in der 2. Klasse (v. li.): Judith Holzmüller (Windhaag), Lukas Hießl (Sandl) und Alina Fürst (Grünbach).
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FREISTADT. Es ist ein besonderes Schuljahr, das am 14. September 2020 an der HAK/HTL Freistadt begonnen hat. Zum einen ist Corona das bestimmende Thema, zum anderen feiert die Schule ihren 50sten Geburtstag und last but not least ist es auch das Abschiedsjahr von Direktor Johannes Peherstorfer, der sich in den Ruhestand begeben wird. Seinen letzten großen Auftritt als Direktor wird er beim geplanten Geburtstagsfest am Freitag, 2. Juli 2021, haben. Die ersten Schüler betraten im Herbst 1971 die Handelsakademie in der Brauhausstraße. Doch die Wurzeln der Schule liegen in der Tilly-Kaserne. Am 21. Jänner 1963 wurde Freistadts Bürgermeister Leopold Tröls vom Gemeinderat ersucht, alles daran zu setzen, dass zu Beginn des Schuljahres 1963/64 eine Handelsschule mit einer Klasse in Betrieb genommen werden könne.

Startschuss im Jahr 1971

Das Projekt wurde etwas zeitverzögert realisiert: Die Handelsschule ging 1964 mit 30 Schülern an den Start, untergebracht war die Klasse in der Kaserne. Allen war klar, dass dies keine dauerhafte Lösung sein konnte. 1968 wurde das neue Schulgebäude in der Brauhausstraße bezogen und 1971 erfolgte dann der tatsächliche Startschuss für die Handelsakademie. Diese hat sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer wichtigen Bildungsdrehscheibe in der Schulstadt Freistadt entwickelt (siehe untenstehenden Artikel über die Meilensteine).

330 Schüler, 16 Klassen

Von der Handelsschule hat man sich im Jahr 2007 verabschiedet. Dennoch entwickelte sich die Anzahl der Schüler stetig nach oben. Aktuell unterrichten 40 Lehrer zehn HAK- und sechs HTL-Klassen mit 330 Schülern. Die HTL wird seit 2010 als Zweigstelle der Paul-Hahn-Schule (Technikum Linz) unterhalten. Insgesamt haben mehr als 3.000 Schüler entweder die HAS, die HAK oder die HTL absolviert. "Unsere Abgänger bringen die besten Voraussetzungen mit, um sich in der Berufswelt zu bewähren", sagt Direktor Peherstorfer. "Ich bekomme immer wieder Rückmeldungen aus der Wirtschaft, dass man sich auf unsere Schüler zu hundert Prozent verlassen kann." In an der Schule situierten Übungsfirmen haben die Schüler die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden. Zusätzlich gibt es seit 2014 ein verpflichtendes Praktikum. Doch nicht nur die Vermittlung von wirtschaftlichem Wissen steht im Zentrum der fünfjährigen HAK-Ausbildung. "Wert wird bei uns auch auf die Allgemeinbildung und die sprachliche Ausbildung gelegt", betont der Direktor. So gibt es seit 1994 Intensivsprachwochen, die unter anderem nach London, Dublin, Malaga und Alicante führten.

"Dreieck funktioniert hervorragend"

Peherstorfer betont das gute Klima an seiner Schule: "Das Dreieck Schüler-Eltern-Lehrer funktioniert hervorragend." Gemeinschaft werde an der Schule seit jeher großgeschrieben. Diese wird unter anderem durch Aktivitäten wie Tanzkränzchen, Maturabälle, Ausflüge, Exkursionen oder sportliche Turniere gestärkt. "Die HAK Freistadt ist eine moderne Schule und für die Zukunft bestens gerüstet", sagt Peherstorfer. Beim Geburtstagsfest am 2. Juli 2021 wird allen Festgästen ein buntes Programm geboten. Peherstorfer hofft, dass auch viele ehemalige Schüler kommen werden. "Trotz Corona: Die HAK ist 'on fire'", verspricht der Direktor. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer arbeiten heute schon eifrig daran, dass dieser Tag ein ganz spezieller und unvergessener wird.
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HAK-Meilensteine

FREISTADT. Im Jahr 2021 feiert die Handelsakademie (HAK) Freistadt ihren 50. Geburtstag. Doch eigentlich begann die Geschichte der Schule nicht 1971, sondern schon sieben Jahre früher. Hier werfen wir einen Blick auf die Meilensteine.

• 1964: Errichtung einer Handelsschule (HAS) in der Tillykaserne
• 1967: Erstmals mehr als 100 Schüler
• 1968: Bezug des neuen Gebäudes in der Brauhausstraße
• 1971: Start für den ersten Jahrgang der HAK
• 1974: Erstmals mehr als 200 Schüler
• 1975: Einführung des Wahlfachs "Datenverarbeitung"
• 1976: Erste HAK-Maturanten
• 1981: Errichtung des ersten EDV-Saales
• 1981 bis 2001: "Zweigstelle" der HAK in der Oberbank
• 1985: Errichtung des Turnsaales
• 1992: Erste Übungsfirma
• 1994: Erste Intensivsprachwoche
• 2001: Eröffnung des neuen Schulgebäudes
• 2003: Einführung von Spanisch als zweite lebende Fremdsprache
• 2007: Letzte HAS-Klasse
• 2010: HAK Freistadt unterhält eine Zweigstelle der HTL Paul-Hahn-Straße (Technikum Linz)
• 2015: Erste HTL-Maturanten

• Bisherige Direktoren: Wilhelm Thaller (1964 bis 1978), Josef Mühlbachler (1978 bis 1979), Gerhard Hotwagner (1979 bis 1984), Josef Mühlbachler (1984 bis 1985), Hans Reindl (1985 bis 1986), Gerhard Hotwagner (1986 bis 2003), Gerhard Brandstötter (2003 bis 2008), Reinhard Waldhäusl (2008 bis 2011), Johannes Peherstorfer (seit 2011).
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HAK-Leitbild

Menschen, Nutzen, Wissen: Das sind die drei zentralen Begriffe des Leitbilds der HAK. Die Schule will eine interessante und zukunftsweisende Ausbildung auf folgenden zwei Ebenen bieten:
1.) Sachliche Bildung durch eine fundierte Allgemeinbildung mit Studienberechtigung für alle Studien in Europa, eine praxisorientierte Fachausbildung mit den Schwerpunkten IT, Internationale Wirtschaft und Controlling, die Vermittlung von Präsentationstechniken, den Aufbau und das Führen von Übungsfirmen sowie die Durchführung von Projekt- und Diplomarbeiten.
2.) Menschliche Erziehung durch die Förderung der Team- und Kommunikationsfähigkeit, die Entwicklung einer Konfliktkultur, den Erwerb angemessener Umgangsformen, das Hinführen zu Selbsterkenntnis und Selbstreflexion, das Akzeptieren und Tolerieren der anderen sowie die Ermutigung zu Aufrichtigkeit.
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Kommentar

(von Roland Wolf)

Als das Gymnasium Freistadt 2017 seinen 150. Geburtstag feierte, begleitete die BezirksRundschau dieses Jubiläum mit einer Porträtserie. Das Echo unserer Leser war groß und ausnahmslos positiv. Die beeindruckenden Karrieren vieler Absolventen begeisterten und sorgten für so manches Aha-Erlebnis. Auch die Schüler, die im vergangenen halben Jahrhundert die HAK Freistadt erfolgreich beendeten, haben überaus spannende Wege eingeschlagen. Wir werden Ihnen, liebe Leser, in den nächsten Wochen Lebensgeschichten von HAK-Absolventen präsentieren. Eines schon vorweg: Wer glaubt, eine HAK-Matura mündet automatisch in einer Bankkarriere, der täuscht sich schwer. Die Werdegänge sind genauso facettenreich wie jene der Gym-Absolventen. Auf www.hakhtlfreistadt.at gibt es dazu übrigens ein Gewinnspiel.

Schulalltag in der 2. Klasse (v. li.): Judith Holzmüller (Windhaag), Lukas Hießl (Sandl) und Alina Fürst (Grünbach). | Foto: HAK Freistadt
Johannes Peherstorfer ist Direktor der HAK Freistadt. | Foto: GMR-Foto
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