Romana Hemmelmayr
Eine Bienenfreundin aus Unterweitersdorf im Porträt
Rund 1,5 Millionen Bienen summen im und um den Garten der Familie Hemmelmayr in Unterweitersdorf. Was sich für manche wie ein Albtraum anhören mag, das ist Romanas große Leidenschaft.
UNTERWEITERSDORF. "Mein Großvater war Imker, ich hatte viele schöne Kindheitserinnerungen mit den Bienen", erzählt Romana Hemmelmayr über ihre Motivation, vor sieben Jahren einen Imkerkurs in Gallneukirchen zu absolvieren. Sie suchte damals einen Ausgleich zum Mama-Alltag. Mittlerweile sind aus ihren anfänglichen drei Bienenstöcken 25 geworden. "Wenn einen das Bienenfieber einmal gepackt hat, dann werden die Bienen automatisch mehr."
Von Wachs und Honig
Rund 20 bis 25 Kilo Honig pro Bienenvolk erntet Romana Hemmelmayr jährlich. "Wenn das Wetter im Frühling und später bei der Waldtracht mitspielt, können es auch mehr als 30 Kilo werden." Den Honig sowie Liköre, Propolis und Lippenbalsam bietet Romana Hemmelmayr nach telefonischer Kontaktaufnahme direkt ab Hof in Unterweitersdorf sowie im Selbstbedienungsladen in der Schulstraße in Gallneukrichen an. Sie verkauft außerdem Windlichter aus reinem Bienenwachs.
"Wir sind auch jung und weiblich"
Früher sei die Imkerei eher eine Männerdomäne gewesen, das ändere sich aktuell, wie Romana berichtet: "Wir Imker werden immer weiblicher und vor allem auch jünger." Einen Tipp, den die Bienenexpertin an den Nachwuchs hat: "Es ist sehr hilfreich, wenn man einen erfahrenen Imker an seiner Seite hat, auch ich hatte zu Beginn Hilfe von meinem Nachbarn. Wenn man in die komplexe Thematik einsteigt, hat man am Anfang hunderttausend Fragen."
Ein wertschätzender Umgang
Romana ist ein wertschätzender Umgang mit ihren Tieren sehr wichtig, deswegen hat sie sich aus persönlicher Überzeugung, aber vor allem auch, damit ihre Kunden Sicherheit über die Qualität ihrer Produkte haben, bio-zertifizieren lassen. Das bedeutet, dass sie besonders auf den Standort ihrer Bienen achtet und natürliche Materialien wie Holz statt Plastik oder Styropor nutzt. Zur Lagerung des Honigs werden außerdem Edelstahlgefäße verwendet. Darüber hinaus nutzt sie rückstandsfreies Bio-Wachs, füttert nur Bio-Zucker und verwendet ausschließlich organische Mittel zur Bekämpfung von Varroa-Milben. "Ganz auf die Varroa-Behandlung kann man leider nicht verzichten, da sich der Parasit sonst zu stark ausbreitet und das Volk verendet."
Friedliche Kameraden
Wie oft Romana von ihren summenden Kollegen gestochen wird? "Viel seltener, als man als Außenstehender vielleicht erwarten würde", sagt die Bienenfreundin.
"In dieser Saison bin ich bislang vielleicht zweimal gestochen worden. Bienen sind grundsätzlich sehr friedlich, wenn sie zustechen, ist das oftmals die Schuld des Menschen, weil er sie zum Beispiel einengt. Aber auch Wetterverhältnisse können sich auf die Tiere auswirken, bei einem Gewitter stechen sie manchmal auch einfach zu weil sie nervös sind."
Neben ihrer Liebe zu den Bienen, ist es vor allem auch die Naturverbundenheit, die Romana zur Imkerei motiviert: "Ich habe ein sehr intensives Leben mit der Natur, weil meine Imkerei davon abhängig ist, und das ist auch das Schöne daran."
Zur Sache
Produkte von der Bio-Imkerei Hemmelmayr gibt es nach telefonischer Kontaktaufnahme (0664 96 53 189) direkt ab Hof in Unterweitersdorf, sowie im Selbstbedienungsladen in der Schulstraße 12 in Gallneukirchen.
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