ZENTRUMSBELEBUNG
"Eine Jahrhundertchance für Pregarten"

Eine engagierte Gruppe von Wirtschaftstreibenden und Politikern macht sich Gedanken um die Zukunft von Pregarten. | Foto: Lukas Weingartner
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PREGARTEN. "Eine dynamische Wirtschaftsentwicklung, insbesondere die Stärkung des Stadtzentrums ist unser gemeinsames Ziel", sagt Fritz Robeischl. Der Vizebürgermeister der ÖVP ist eine der Triebfedern hinter der neuen Initiative, die sich in den vergangenen Monaten formierte und schon einiges auf den Weg gebracht hat. Zur "Initiative Zentrumsentwicklung Pregarten" (IZP) gehören unter anderem Vertreter der Wirtschaft wie Ulrich Gutenthaler, Michael Haderer, Ewald Pumsenberger, Birgit Singer, das Ehepaar Andrea und Andreas Schaufler, Herbert Puchner, Karl-Heinz Fürst, Martin Zwittag und Bernhard Wolfsegger. Darüber hinaus sind alle im Pregartner Gemeinderat vertretenen Fraktionen mit an Bord.

Breiter Konsens wichtig
"Ein breiter Konsens jenseits der Parteipolitik ist uns wichtig", sagt Robeischl. "Schließlich verfolgen wir alle dasselbe Ziel." Pregarten soll als kleinregionales Versorgungszentrum gestärkt werden, die Leerstandsflächen sollen in Wert gesetzt und die Lebensqualität erhöht werden. "Darüber hinaus gilt es, das Handels- und Dienstleistungsangebot im Stadtzentrum nicht nur zu sichern, sondern auch auszubauen", sagt Dietmar Wolfsegger. Ihm liegt die Entwicklung der Stadt nicht nur in seiner Funktion als Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Freistadt am Herzen, sondern auch als Bewohner von Pregarten. Auslöser für die IZP ist die Tatsache, dass speziell am Stadtplatz zahlreiche Liegenschaften leerstehen. "Doch es ist absolut nicht an der Zeit, ein Untergangsszenario zu zeichnen", sagt der Immobilienfachmann Bernhard Wolfsegger. "Die vielen Leerstände können sich auch als Jahrhundertchance für Pregarten entpuppen."

Wo gibt es Lücken?
In verschiedenen Arbeitsgruppen werden die wichtigsten Themen aufgegriffen und versucht, die damit verbundenen Probleme einer Lösung zuzuführen. So wurde mit einigen Hauseigentümern bereits Kontakt aufgenommen, damit man mehr über deren Zukunftspläne erfährt. Mit einer Checkliste wird jedes einzelne Gebäude abgearbeitet: Wie groß sind die Flächen? Welche Nutzungsmöglichkeiten gibt es? Was sind die Preisvorstellungen? Parallel zur Gruppe "Leerstände" hat auch die Gruppe "Branchenmix" ihre Arbeit aufgenommen. Sie beschäftigt sich damit, welche Sparten in einer Stadtregion mit rund 12.500 Einwohnern (inklusive Hagenberg und Wartberg) üblicherweise vertreten sind. "Dabei zeigt sich, dass einige Branchen stark unterrepräsentiert sind", sagt Dietmar Wolfsegger. Lücken bestehen unter anderem im Elektrobereich, in der Textilbranche und in der Gastronomie. Eine dritte Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Parkplatzsituation. Schon bald kommt es diesbezüglich zu Änderungen. Es werden zwar keine Parkgebühren eingeführt, aber die Kurzparkzonen werden in Zukunft überwacht.
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ZAHLEN, DATEN, FAKTEN
Die jüngste Kaufkraftstudie für Pregarten wurde 2014 veröffentlicht. Laut Wirtschaftskammer Freistadt haben sich die Zahlen bis heute nicht dramatisch verändert. Der Kaufkraftindex, gleichbedeutend mit dem Einkommens- und Wohlstandsniveau, lag in Pregarten damals bei 99,2 Prozent (Österreich: 100 Prozent, Oberösterreich: 97,4 Prozent). Die Eigenbindung, das heißt, der Anteil der auch in der Gemeinde ausgegebenen Kaufkraft an der der in der gesamten Gemeinde vorhandenen Kaufkraft, lag bei 51 Prozent. Hier wurde unterschieden in Waren des kurzfristigen Bedarfs (zum Beispiel: Nahrung, Blumen, Pflanzen; Deckung: 75 Prozent), des mittelfristigen Bedarfs (zum Beispiel: Bücher, Schuhe, Lederwaren; Deckung: 35 Prozent) und des langfristigen Bedarfs (zum Beispiel: Glas, Bauwaren, Möbel; Deckung: 28 Prozent).
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Freyung als Vorbild für Pregarten

FREYUNG, PREGARTEN. Die Kreisstadt Freyung hat rund 7.200 Einwohner und liegt 35 Kilometer nördlich von Passau (Niederbayern). Sie gilt als Musterbeispiel für gelungene Stadtentwicklung. Waren dort vor zehn Jahren noch vermehrt Leerstände und Geschäftsschließungen zu verzeichnen, so schaut das Stadtzentrum heute völlig anders aus. CSU-Bürgermeister Olaf Heinrich (41) aktivierte regionale Investoren und sorgte für Aufbruchsstimmung. Es gelang, einige Projekte umzusetzen, um das Stadtzentrum neu zu beleben – mit Tiefgarage, neuen Geschäften, Gastronomie und sogar einem Kino. Vertreter der Initiative Zentrumsentwicklung Pregarten statteten Freyung im Vorjahr einen Besuch ab und zeigten sich begeistert. "Natürlich kann man nicht alles 1:1 auf Pregarten umlegen", sagt Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Dietmar Wolfsegger. "Aber man kann sehr viel aus Freyung lernen."
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Von der Schlaf- zur Erlebnisstadt

(Kommtar von Roland Wolf)
Pregarten hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten aus guten Gründen stark auf Wohnbau gesetzt. Die wirtschaftliche Entwicklung konnte mit dem starken Zuzug allerdings nicht Schritt halten. Sichtbarstes Zeichen sind die vielen Leerstände im Herzen der 5.400-Einwohner-Gemeinde. Betroffen ist vor allem die Westseite des Stadtplatzes. Nicht nur dort, sondern auch auf der gegenüberliegenden Kirchenseite sollen neue Projekte entstehen. Die BezirksRundschau Freistadt, höchst interessiert an der positiven Entwicklung der Region, wird die Initiative Zentrumsentwicklung Pregarten in den nächsten Monaten medial begleiten. Wir werden Menschen, deren Absicht es ist, Bewegung in die Stadt zu bringen, Platz für ihre Ideen und Visionen geben. Menschen, die Pregarten aus dem Dornröschenschlaf wachküssen wollen.

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