Hecken gesetzt
Energiebezirk schaut auf die Natur
BEZIRK FREISTADT. Unter dem Motto „Wir schauen auf die Natur“ setzten Schüler aus 15 Schulen des Bezirks Freistadt gemeinsam mit der Klimawandelanpassungsmodellregion (KLAR) Freistadt sogenannte Hecken am Schulgelände. "Ziel des Projektes ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen sichtbar zu machen", sagt Projektleiterin Sonja Hackl vom Energiebezirk Freistadt.
Die zehn Jahreszeiten
Der natürliche Kalender kennt zehn Jahreszeiten: Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Frühherbst, Vollherbst, Spätherbst und Winter. Für jede dieser zehn Jahreszeiten zeigen sogenannte Zeigerpflanzen mit Austrieb, Blattentfaltung, Blüte, Fruchtreife, Blattverfärbung und Blattfall ganz genau, wann diese ins Land ziehen. Besonders im Frühling und Sommer hat die Temperatur großen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Pflanzenentwicklung. Eine Temperaturzunahme um bereits ein Grad Celsius lässt viele Frühlingsphasen wie die Blüte um eine Woche früher einsetzen. Die Phänologie untersucht genau diese Zusammenhänge zwischen den Temperatur- und Pflanzenentwicklungen im Jahresverlauf. Denn Pflanzen wirken als sehr empfindliche Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre. Sie stellen also einen Naturkalender dar. Man kann nie genau sagen, wann die Natur durchstartet, aber dass der Vorfrühling durch die Haselblüte gekennzeichnet ist, der Frühsommer mit jener des Schwarzen Holunders beginnt und zu diesem Zeitpunkt sicher kein Apfelbaum mehr blühen wird, darauf kann man sich verlassen.
Zunehmend frühere Blüte
„Durch den Klimawandel reagieren die Pflanzen mit zunehmend früherer Blüte oder Fruchtreife auf die verrückte Temperaturentwicklung der vergangenen Jahre", sagt Hackl. "Dies hat weitreichende Folgen für viele verschiedene Bereiche, wie etwa die Imkerei, Landwirtschaft oder auch für Allergiker." Die KLAR-Hecken, die aus zehn Zeigerpflanzen bestehen, sollen die Auswirkungen des Klimawandels für die Schüler, aber auch für interessierte Bürger sichtbar und begreifbar machen. Jede KLAR-Hecke ist mit passenden Infotafeln ausgestattet, sodass jeder praktisch auf die Natur schauen kann. Die Beobachtungen können anschließend in die App „Naturkalender“ eingetragen werden. „Das Dokumentieren von verschiedenen Entwicklungsstadien, wie etwa von Blühzeitpunkten, unterstützt nicht nur das eigene Naturverständnis, sondern hilft auch der Klimaforschung“, ergänzt Hackl. Die genauen Standorte der KLAR-Hecken sowie weitere Infos zum Projekt sind unter www.energiebezirk.at verfügbar. Jeder ist herzlich dazu eingeladen, die Natur zu beobachten!
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