Victoria Jachs-Kastler
Forstpflanzenzüchterin am Puls der Zeit

Martin und Victoria Jachs-Kastler.  | Foto: Birgit Stummer
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Das Mühlviertel ist mit seinen klimatischen Bedingungen ideal für die Produktion von Forstpflanzen. Einige bäuerlichen Betriebe nutzen dieses Potenzial und haben sich schon vor Jahrzehnten zu einem Erzeugerverein der Bäuerlichen Forstpflanzenzüchter (BFZ) zusammengeschlossen. Seit 2020 ist Victoria Jachs-Kastler Obfrau des Vereins.

LEOPOLDSCHLAG, GRÜNBACH. Die 35-jährige Landschaftsarchitektin und Mutter eines Sohnes bewirtschaftet seit 2015 gemeinsam mit ihrem Mann Martin ihren elterlichen Betrieb in Edlbruck (Gemeinde Leopoldschlag). Dort führen sie einen Forstgarten in dritter Generation, wo sie sich auf mehr als zehn Hektar um 23 Baumarten der wichtigsten Laub- und Nadelgehölze von der Ernte der Samen bis hin zur Verpflanzung der Jungbäume kümmern. Die zukunftsweisende Ausrichtung und die Philosophie des Familienbetriebes hat eine Fachjury 2021 überzeugt und sie als bäuerliche Unternehmerin in der Kategorie "Urprpoduktion" ausgezeichnet. 

Produktion von Forstsaatgut

Ein weiteres interessantes Standbein der jungen Forstpflanzenzüchterin ist die Forstsaatgutproduktion. Um die Herkunftssicherheit ihrer Jungpflanzen garantieren und auf frisches und qualitativ hochwertiges Saatgut für die Forstpflanzen zurückgreifen zu können, werden genetisch anerkannte und somit gut geeignete Bestände selbst beerntet. Mit jahrelanger Erfahrung wird das Saatgut sorgfältig in der betriebseigenen Klenge aufbereitet und getrocknet, um somit das bestmögliche Ausgangsmaterial für die eigenen Forstpflanzen und die der weiteren BFZ-Betriebe zu erhalten.

Waldbesitzer als Kunden

Ein wesentlicher Kundenkreis für die Forstpflanzenzüchter sind die bäuerlichen Waldbesitzer und Forstverwaltungen. Die Forstpflanzen können direkt in der Zentrale in Helbetschlag (Gemeinde Grünbach) aus einem speziellen Mantelkühlhaus frisch geerntet für die Auspflanzung abgeholt werden. Auch eigene Pflanz- und Pflegetrupps können beim BFZ zur Unterstützung bei der Waldarbeit angefordert werden.

Neue Errungenschaft

Eine neue Errungenschaft bei der Auspflanzung ist das sogenannte Forsthydrogel. Besonders Trockenperioden bei der Auspflanzung im Frühling erschweren den Anwuchs. Damit die Pflanzen noch frischer und vitaler beim Kunden ankommen, wird der äußere Wurzelbereich mit diesem Mittel geschützt. Somit sind die Wurzeln beim Lagern und für den Transport bis zur Auspflanzung vor dem Austrocknen sicher. Durch ein weiteres "Wurzeldipping" vor dem Versetzen sind die Pflanzen weniger anfällig für Trockenheit. Damit können sie längere Trockenperioden überstehen und Ausfälle bei Aufforstungen verringern.

Drei bis fünf Baumarten

"Wichtig für die Waldbesitzer ist die Unterstützung durch die Forstberater der Bezirksbauernkammer in Hagenberg", sagt Landwirtschaftskammerrätin Johanna Miesenberger aus Pregarten. "Sie geben ihre Expertise bei der Bewirtschaftung und den Fördermöglichkeiten gerne weiter." Für Forstberater Günter Affenzeller ist es wichtig, bei der Aufforstung ein paar wesentliche Punkte zu beachten: "Für den Standort passend sollten drei bis fünf Baumarten ausgewählt werden und so verpflanzt werden, damit ein Ausfall einer Baumart besser verkraftet werden kann. Bei der Auswahl sollte auf trockenresistente Baumarten geachtet werden, die auch miteinander harmonieren. Eine rechtzeitige Jungbestandspflege stärkt den Baumbestand. Das Arbeiten mit Naturverjüngung und ein Aufbau eines Dauerwaldes ist ein langfristiges Ziel, um den Wald in eine klimafitte Zukunft zu bauen."

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