Nachruf
Fritz Reisinger – ein großer Gutauer ist tot
Fritz Reisinger mochte es gesellig und liebte es, unter Menschen zu sein. Genau dafür liebten ihn die Menschen.
GUTAU. Fritz Reisinger war nicht nur Gastwirt und Bäckermeister, sondern auch Baumeister. Und zwar "Baumeister der DSG Union Gutau", wie der heutige Obmann des Sportvereins, Jürgen Karte, in seiner Trauerrede betonte. "Einerseits, weil in seiner Zeit als Obmann tatsächlich sehr viel gebaut wurde, andererseits, weil er dem Sportverein das menschliche Fundament verliehen hat, ihn mit aufgebaut, weiterentwickelt und zum Aufblühen gebracht hat." Dafür braucht es ganz viel menschliches Gespür, Empathie und soziale Kompetenz – Fähigkeiten, die Fritz Reisinger, der am 15. November 2021 im 86. Lebensjahr verstorben ist, zweifellos mitbrachte. Seine besondere Leidenschaft galt dem Fußball. Einer seiner emotional größten Momente war der Aufstieg der Gutauer Kicker 1988 in die Bezirksliga, wo sie 13 Jahre lang für Furore sorgten. Auch beim jüngsten Aufstieg 2017/18 in die 1. Klasse feierte Fritz Reisinger mit und lud die Meistermannschaft auf Essen und Getränke zum "Scharti" in Erdmannsdorf ein.
Wertevermittler und Tandemspringer
Der begeisterte FC-Bayern-Fan hat wichtige Werte und Tugenden stets vorgelebt und gleichzeitig Jüngeren vermittelt: Freundschaft, Gemeinschaft, Verantwortung, Teamgeist, Respekt, Leidenschaft und Mut. Letzteren bewies er auch bei seinem legendären Tandemsprung 1989: Vor dem Fußball-Schlagerspiel gegen Königswiesen flog er als Obmann den Matchball aus einer Höhe von 2.500 Metern ein.
Musiker und Theaterspieler
Sein Know-how stellte Fritz Reisinger aber nicht nur dem Sport zur Verfügung: Er war Gemeinderat (1991 bis 1997), Obmann des Tourismusverbandes und 25 Jahre lang aktiver Posaunist im Musikverein. Sein schauspielerisches Talent bewies er bei der Theaterrunde Gutau, für die er 1957 das erste Mal auf der Bühne stand. Später verknüpfte er Musik und Theater. Als tragende Säule des berühmt-berüchtigten "Klapphorn"-Quartetts verstand er es jedes Mal hervorragend, die Schlusspointe zu setzen. Und zwar so, dass auch Diejenigen, deren Hoppalas auf die Schaufel genommen wurden, herzhaft lachen konnten. Die Geselligkeit war Fritz Reisinger bis zu seinem Lebensende wichtig, bis seine Kräfte immer mehr nachließen. Um ihn trauern seine vielen Freunde und die Familie – allen voran seine Kinder und seine Gattin Helga.
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