Führende Museums-Köpfe wehren sich gegen SPÖ-Vorwürfe

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FREISTADT. "Das Schlossmuseum schlummert in seinem Dornröschenschlaf und wartet darauf, wachgeküsst zu werden", heißt es in einer Zeitschrift der SPÖ Freistadt, die kurz vor den Gemeinderatswahlen erschienen ist. "Neben der klassischen Ausstellung könnten moderne Kunst und wechselnde Ausstellungen das Museum beleben. Altersentsprechende Angebote für Kinder und Jugendliche – Kunst und Kultur erleben – könnten das Museum wiederbeleben."

Das Museum wiederbeleben? Obmann Peter Knoll, Kustos Fritz Fellner und die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter trauten ihren Augen nicht, als sie diese Passage lasen. "Besonders unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter waren irritiert, wenn nicht sogar brüskiert", sagt Fellner. Die führenden Köpfe des Mühlviertler Schlossmuseums haben bis nach der Wahl mit ihrer Antwort gewartet, da sie wissen, dass in Wahlkampfzeiten Argumente und Beweise wenig Geltung haben.

Doch jetzt haben sie reagiert und ihre Antwort fiel heftig aus. Besonders die von der SPÖ als Tourismus-Fachfrauen gepriesenen Sonja Seifried und Catherina Bamberger bekamen ihr Fett ab. "Es zeugt von einem äußerst überzogenen Selbstbewusstsein, über eine Einrichtung wie das Schlossmuseum zu urteilen, ohne diese jemals besucht zu haben oder darüber irgendwelche Informationen eingeholt zu haben", heißt es in einem offenen Brief. "Die beiden Damen Seifried und Bamberger dürften auch nicht unsere Homepage konsultiert haben. Sonst hätten sie gewusst, dass wir in den vergangenen 15 Jahren mehr als 75 Sonderausstellungen gestaltet und mehr als 200.000 Besucher zu verzeichnen gehabt haben. Sie hätten auch gewusst, dass wir nicht nur Ausstellungen zur Volkskunde und Zeitgeschichte, sondern auch zur Stadtgeschichte gemacht haben. Und sie hätten auch gewusst, dass wir jedes Jahr mindestens einmal einem zeitgenössischen Künstler eine Plattform für die Präsentation seiner Werke geben." Summa summarum: Die SPÖ habe sich mit ihrer negativen Äußerung über das Schlossmuseum ins kulturelle Abseits begeben.

Das Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt ist nach den Linzer Landes- und Stadtmuseen und dem Rieder Volkskundehaus das drittgrößte Museum in Oberösterreich. Es hat als eines der wenigen Museen an sieben Tagen in der Woche offen. "Diese Öffnungszeiten ermöglichen einzig und allein die ehrenamtlichen Mitarbeiter", sagt Fellner. Es verfügt über ein enormes heimatkundliches Archiv, verwaltet mehr als 16.000 analog und rund 160.000 digitalisierte Fotos und Dokumente. Die öffentliche Bibliothek besteht aus etwa 12.000 Bänden.

UPDATE (8. Oktober, 13.19 Uhr):
SPÖ-Fraktionsobmann Reinhard Atteneder entschuldigt sich für die unglückliche Formulierung "Das Schlossmuseum schlummert in seinem Dornröschenschlaf und wartet darauf, wachgeküsst zu werden." Er wird im Laufe der nächsten Woche ein klärendes Gespräch mit Museums-Obmann Peter Knoll und Kustos Fritz Fellner führen.

Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt

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Foto: Cityfoto
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