Herbert Friedl
Gedenktafel für einen großen Pregartner enthüllt
PREGARTEN. Der Platz vor dem Kulturhaus Bruckmühle heißt seit Dienstag, 26. Oktober, offiziell "Prof.-Herbert-Friedl-Platz". Damit würdigt die Stadtgemeinde Pregarten einen großen Pregartner, der in der Kunst- und Kulturszene österreichweit anerkannt und hoch geschätzt war. Außerdem wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel enthüllt.
Bergkamerad hielt Festansprache
Die Festansprache hielt kein Geringerer als Diözesanbischof Manfred Scheuer, den mit Friedl nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch eine Bergkameradschaft verband. Er lobte Friedls außerordentliches Engagement für die Würde des Menschen. Friedl, der auch Scheuers Bischofsstab entwarf, gestaltete zahlreiche Sakral- und Meditationsräume, Gedenkstätten, Kreuze und Kreuzwege. So zeichnete er in Oberösterreich unter anderem für die Jägerstätter-Stele im Linzer Mariendom, für die Kirchen- und Altarraumgestaltung in Ebensee oder für den Kreuzweg in Pregarten verantwortlich.
Dem Schrecken Ausdruck verliehen
Friedl war der erste Künstler in Oberösterreich, der sich mit dem Thema der nationalsozialistischen Vergangenheit konkret auseinandersetzte: Er verlieh dem Schrecken der NS-Herrschaft bildnerischen Ausdruck, wo die Worte fehlten. So schuf er ein Mahnmal für die Opfer der „Mühlviertler Menschenjagd“ am Kalvarienberg in Wartberg ob der Aist, das im November 2015 enthüllt und gesegnet wurde.
Mahner gegen das Vergessen
Pregartens Altbürgermeister Anton Scheuwimmer wies darauf hin, dass weder Ort noch Datum der Würdigung Friedls zufällig gewählt worden seien. So habe sich Friedl schon bei den Planungen für das Kulturhaus Bruckmühle stark eingebracht und zahlreiche Empfehlungen bis ins Detail gegeben. Und schließlich war Friedl der 26. Oktober – als Tag, an dem die Neutralität Österreichs in Kraft trat – besonders wichtig. Er lieferte am Nationalfeiertag immer wieder wertvolle Beiträge in Form von Ausstellungen, Lesungen oder Wanderungen. "Er war ein Mahner gegen das Vergessen", sagte Scheuwimmer.
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