Trinkwasser aus dem Wald
Gemeinde Bad Zell zeigt, wie es geht

Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger, Bad Zeller Bürgermeister und Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Moser, Referent für Wildschadensberatung und Waldbau Matthias Höckner (v.l.).
 | Foto: BRS/Wiesmüller
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In der Gemeinde Bad Zell wird die Trinkwasserversorgung durch nachhaltige Forstwirtschaft sichergestellt.

BAD ZELL. Wälder sind für die Versorgung der Menschen mit Wasser enorm wichtig. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Wasserverfügbarkeit in einem Wald beeinflussen. Wesentlich ist vor allem die Dichte des Baumbestandes. Diese wird durch aktive Pflege der Waldbesitzer reguliert. "Zu lockere Bestände erhöhen die Lufttemperatur, was die Vermehrung von Schadinsekten begünstigt", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger. "Je dichter der Bestand, desto weniger Wasser gelangt zum Waldboden und damit auch in die Quellen, die das Trinkwasser für die Menschen liefern. Bei der Bewirtschaftung und Anpassung der Wälder an die Klimakrise sind diese Zusammenhänge zu berücksichtigen." Durch eine aktive Bewirtschaftung der Wälder könne das System der Wasseraufnahme und -abgabe gezielt zum Vorteil des Menschen beeinflusst werden.

Viele Einflussfaktoren

Ein weiterer Faktor, der die Wasserverfügbarkeit im Boden erhöht: mehr Laubbaumarten. Denn die Verluste durch Niederschlagswasser, Blätter oder Zweige sind hier geringer als bei Nadelbäumen. In Gebieten mit starken Sommerregenfällen und hohen Schneemengen im Winter ist ein ausreichender Anteil an Nadelholz trotzdem wichtig. "Die richtige Mischung macht’s", sagt Waldenberger. Durch das Voranschreiten des Klimawandels müssen künftig auch Baumarten gesetzt werden, die – anders als heimische Spezies – mit wenig Wasser auskommen und längere Trockenperioden leicht überstehen. Humusreiche Böden und Verjüngungsformen im Wald erhöhen ebenfalls die Wasserspeicherung.

Vorzeigebeispiel Bad Zell

Die Gemeinde Bad Zell ist Vorreiter, was die Trinkwasserversorgung aus dem Wald betrifft. Rund die Hälfte des Wassers, das die Gemeinde bereitstellt, wird aus Quellen gewonnen, der andere Teil kommt aus Tiefbrunnen innerhalb des Gemeindegebiets. "Ein Großteil des Trinkwassers in der Gemeinde Bad Zell entspringt aus dem Schutzgebiet Ellerberg", sagt Bürgermeister und Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Moser. Dieses Schutzgebiet umfasst eine Fläche von 25 Hektar Wald, auf der sich insgesamt acht Quellwasserfassungen befinden. Erst kürzlich wurde die Sanierung dieser Quellwasserfassungen durchgeführt. "Die aktive Waldbewirtschaftung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Wasserversorgung und ich bin froh, dass wir in Bad Zell einen gesunden Wald haben, der durch die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gepflegt wird", betont Moser.

Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger, Bad Zeller Bürgermeister und Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Moser, Referent für Wildschadensberatung und Waldbau Matthias Höckner (v.l.).
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