"Ich gehe zur Arbeit"
Dieser Satz ist gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen von ganz besonderer Bedeutung.
BEZIRK FREISTADT. Die Lebenshilfe OÖ bietet Menschen mit geistiger oder mehrfacher Beeinträchtigung geeignete Entwicklungs-, Beschäftigungs- und Wohnmöglichkeiten. In der Tagesheimstätte Freistadt und den dazugehörenden Außengruppen werden insgesamt 60 Menschen betreut. Das Einzugsgebiet erstreckt sich auf den gesamten Bezirk Freistadt und Teile des Bezirkes Urfahr/Umgebung.
Die betreuten Personen stellen mit Unterstützung ihrer Betreuer schon jahrelang handwerkliche Qualitätsprodukte her. Um ihnen jedoch zusätzlich Arbeit und Beschäftigung mit Sinn und Wert zu geben, ist Jack Matuschek, der Leiter der Tagesheimstätte, auf der Suche nach kooperierenden Betrieben, Vereinen, Behörden usw. Die betreuten Menschen sollen lernen, sich im Alltag zurechtzufinden und selbstständiger zu werden. „Früher sind die Firmen an uns herangetreten, aber jetzt werden auch die einfacheren Tätigkeiten von den firmeneigenen Mitarbeitern erledigt. Das hängt auch mit der Auftragslage in den Betrieben zusammen“, erklärt Jack Matuschek.
Ein weiteres Problem für Menschen mit Beeinträchtigungen stellt die prekäre Wohnungslage dar. Nur 20 in Freistadt betreute Personen leben im Wohnhaus der Lebenshilfe. Die anderen wohnen bei ihren teils schon sehr betagten Eltern. Jack Matuschek ruft die politisch Verantwortlichen dazu auf, unter anderem für mehr barrierefreie Wohnungen zu sorgen. „Wenn wir uns alle nur ein bisschen einfühlen in die Situation, die zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer im täglichen Leben zu bewältigen hat, sind wir auch bereit, was zu tun.“ Dabei verweist Jack Matuschek auf den Inklusionsgedanken, wo Menschen mit Beeinträchtigungen „ganz selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind – in der Arbeit, beim Wohnen, in der Freizeit.“
Die Tagesheimstätte beteiligt sich natürlich an der Sozialen Projektwoche von 19. Bis 26. September. Bei der im November geplanten Veranstaltung „Heart’s zua – Herz auf“ treten Künstler für die Lebenshilfe auf, aber auch Künstler der Lebenshilfe selbst – und das gemeinsam. Auch dieses Miteinander liegt dem Gedanken von Inklusion zugrunde.
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