Klimawandel: Wir brauchen andere Bäume

- Die Zukunft muss Richtung Mischwald gehen. Und was die Nadelbäume betrifft, so braucht es in unseren Breiten mehr Abwechslung durch robuste Sorten wie Douglasie, Tanne und Lärche.
- Foto: Erwin Pils
- hochgeladen von Roland Wolf
Das Kieferngewächs Douglasie erscheint fürs Mühlviertel besonders interessant.
BEZIRK FREISTADT. Seit den 1980er-Jahren ist die Temperatur in unseren Breiten um etwa ein Grad Celsius gestiegen. „Und wie es aussieht, geht die Erwärmung im selben Tempo weiter“, sagt Forstberater Günter Affenzeller von der Bezirksbauernkammer Freistadt. „Man muss sich überlegen, welche Baumart mit den klimatischen Veränderungen auch in 100 Jahren noch umgehen kann.“
Für besonders interessant hält Affenzeller die Douglasie. Sie ist bereits vor der Eiszeit in Europa vorgekommen, starb dann jedoch aufgrund der Kälte aus und wurde in jüngster Zeit wieder aus Amerika eingeführt. „Granit und Gneis als Grundgestein sind für die Douglasie optimal“, sagt Affenzeller. „Sie wurzelt besser als die Fichte und ist damit standfester bei Wind und wesentlich weniger gefährdet gegenüber dem Borkenkäfer.“
Die Nadeln der nach dem britischen Botaniker David Douglas benannten Baumsorte haben zudem bodenverbessernde Eigenschaften. Das Wachstum und somit die Speicherfähigkeit von Kohlenstoff ist auf nicht-basischen Standorten anderen Baumarten überlegen. Die Douglasie liefert lärchenähnliches Holz mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten.
Neue Nadelbaumarten sind das eine, das Forcieren von Mischwäldern das andere. Denn sie haben unüberbietbare Vorteile. „Mischwälder können Wasser und Nährstoffe besser ausnutzen“, sagt der Dienststellenleiter der Bezirksbauernkammer Freistadt, Johannes Gahleitner. „Sie sind stabiler gegenüber Wind, Schnee und Forstschädlingen und es besteht nur ein geringes Risiko eines Gesamtausfalles.“
Standort ist Um und Auf
Während im südlichen Teil des Bezirkes alle Laubbaumarten, dazu Tanne, Lärche, Douglasie und Kiefer prächtig gedeihen, wird in Höhenlagen von Sandl weiterhin die Fichte die Hauptbaumart bleiben. Noch wichtiger als die Höhenlage ist aber der Standort. Entscheidend sind Fragen nach der Ausrichtung des Hanges und der Tiefgründigkeit des Bodens.
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