RASERSTRECKEN IM BEZIRK
Motorradfahrer mit 195 km/h geblitzt

Von dieser Stelle hat man die Raserstrecke zwischen Königswiesen und Unterweißenbach bestens im Blick. | Foto: Polizei Königswiesen
2Bilder
  • Von dieser Stelle hat man die Raserstrecke zwischen Königswiesen und Unterweißenbach bestens im Blick.
  • Foto: Polizei Königswiesen
  • hochgeladen von Roland Wolf

KÖNIGSWIESEN, BEZIRK FREISTADT. "Man hört sie schon von Weitem", sagt Johannes Jungmann, Beamter bei der Polizeiinspektion Königswiesen. Der Gruppeninspektor spricht von Motorradrasern, die öffentliche Straßen mit Rennstrecken verwechseln. Auf der Nordkamm-Landesstraße zwischen Königswiesen und Unterweißenbach zeigen sie dann, was in ihren heißen Gefährten steckt. Vor wenigen Tagen hat Jungmann einen Motorradlenker mit 195 Kilometern pro Stunde geblitzt. Für ihn und Bezirkspolizeikommandant Franz Schmalzer gibt es für solche Verkehrssünder kein Verständnis: "Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch grob fahrlässig."

Sünder im Doppelpack

Die Königswiesener Polizisten haben auf der Nordkamm-Landesstraße einen geschickten Standort zum Lasern und immer wieder kommt es dort zu erheblichen Geschwindigkeitsübertretungen. Jungmann erinnert sich an einen Motorradlenker aus dem Bezirk Freistadt, der bei der Hinfahrt mit 160 km/h unterwegs war und am Retourweg an derselben Stelle 163 km/h draufhatte. Das waren gleich zwei Verwaltungsübertretungen, der Lenker musste den Führerschein für mehrere Wochen abgeben. Neben der Nordkamm-Landesstraße zählt auch die B 124 am Ortsausgang von Königswiesen Richtung Mönchdorf zu einer Problemzone der örtlichen Polizei. "Auf Höhe der Herbergerhalle sind sie dann schon mit 140, 150 Sachen unterwegs", sagt der Polizist. Manche Motorradfahrer sind mit einer Helmkamera ausgestattet, filmen ihre Wahnsinnsfahrten und stellen sie auch noch voller Stolz auf Youtube. Natürlich sind die Raser nicht nur auf der Mühlviertler Alm daheim. Sie kommen von überall her, aus anderen oberösterreichischen Bezirken, aus Niederösterreich und sogar aus Deutschland, wo besonders attraktive Motorradstrecken im Mühlviertel in Hochglanzmagazinen beworben werden.

Bolzerstrecken im Bezirk

Eine richtige Bolzerstrecke ist auch die L 579 zwischen Freistadt und St. Oswald. Die Senke in der Nähe des ehemaligen Gasthauses Größlinger verleitet zum Schnellfahren. Genauso rasant geht es auf der B 125 im Bereich Lest, auf der B 124 auf der Pfahnlebene und auf der gut ausgebauten B 38 zwischen Freistadt und Bad Leonfelden zu. Gut ausgebaut – das ist das Stichwort für Franz Schmalzer: "Früher war es aufgrund der Zustände der Straßen mit ihren vielen Kurven gar nicht möglich, derart schnell zu fahren. Die Straßen wurden begradigt, wofür in erster Linie die vielen Pendler dankbar sind. Das Rasen ist leider ein negativer Nebenaspekt."

Strenge Strafen

Freistadts Bezirkshauptfrau Andrea Außerweger ist eine Verfechterin von strengen Strafen in diesem Bereich: "Wer die Geschwindigkeit fast um das Doppelte überschreitet, ist meiner Meinung nach ein potenzieller Gefährder und muss mit einer hohen Geldstrafe und Führerscheinentzug rechnen." Neben Alkohol und Drogen am Steuer sowie Ablenkung – etwa durchs Telefonieren am Handy – sei zu schnelles Fahren eine der Hauptursachen für folgenschwere Verkehrsunfälle. Sie will auch in Zukunft rigoros gegen Raser vorgehen.
.
.
.
.
.

Bitte runter vom Gas!

(Kommentar, rw) Wer im Mühlviertel lebt, weiß, dass Traktoren zum Landschaftsbild gehören. Um zu ihren Feldern zu gelangen, müssen die Landwirte mitunter Landes- und Bundesstraßen benützen. Ein Einbiegen aus einer Hofzufahrt sollte eigentlich kein Problem darstellen, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an eine der wichtigsten Grundregeln im Straßenverkehr überhaupt halten: auf Sicht fahren! Wer allerdings mit knapp 200 Kilometern pro Stunde auf einer Landesstraße daherbraust, der fährt nicht auf Sicht. Er ignoriert, dass vor ihm plötzlich ein landwirtschaftliches Fahrzeug auftauchen könnte, dass ein Reh die Fahrbahn wechselt oder dass eine Straße aufgrund von Baustellentätigkeit möglicherweise verunreiningt ist. Er stellt nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen Straßenbenützer ein erhebliches Risiko dar. Darum bitte: runter vom Gas!

Von dieser Stelle hat man die Raserstrecke zwischen Königswiesen und Unterweißenbach bestens im Blick. | Foto: Polizei Königswiesen
Auch die B 124 ist abschnittsweise eine Raserstrecke. | Foto: Polizei Königswiesen
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Freistadt auf MeinBezirk.at/Freistadt

Neuigkeiten aus Freistadt als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Freistadt auf Facebook: MeinBezirk.at/Freistadt - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Freistadt und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.