MOLDAWIEN
Neues psychiatrisches Modell dank Know-how aus OÖ

Von links: Alina Resetnicov (Projektleiterin in Moldawien), Johann Zuljevic-Salamon mit Ehefrau Judy, der österreichische Sozialattachee Gero Stuller und zwei Botschaftsmitarbeiter. | Foto: Privat
3Bilder
  • Von links: Alina Resetnicov (Projektleiterin in Moldawien), Johann Zuljevic-Salamon mit Ehefrau Judy, der österreichische Sozialattachee Gero Stuller und zwei Botschaftsmitarbeiter.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Roland Wolf

ST. LEONHARD/FR., LINZ. Moldawien ist das Armenhaus Europas. Für Menschen mit psychischen Problemen ist fast kein Geld da. "Gerade so viel, dass sie nicht verhungern", schildert Johann Zuljevic-Salamon die dramatische Lage. Der 55-jährige St. Leonharder, Inhaber der in Linz ansässigen Sozialfirma "Die Querdenker", hat im Laufe der Jahre gute Kontakte in die ehemalige Sowjetrepublik aufgebaut. Nach acht Jahren Knochenarbeit haben es er und seine Mitarbeiter geschafft, eine Wohngemeinschaft in der ganz im Norden gelegenen, 10.000 Einwohner zählenden Stadt Brizeni zu etablieren.

"Da es uns nicht gelungen ist, ein Haus zu mieten, haben wir eben eines gekauft", erzählt Zuljevic-Salamon. Dort sind vor kurzem sechs Menschen mit psychischen Problemen eingezogen. "Damit ist eine erste echte Lichtmarke im Prozess der Deinstitutionalisierung gesetzt und für die Menschen insgesamt ein ganz großer Sieg gelungen."

Die Situation in den "psychiatrischen Asylen", wie die staatlichen Langzeitpflegeeinrichtungen in Moldawien heißen, ist für Mitteleuropäer kaum vorstellbar. Zuljevic-Salamon spricht von regelmäßigen Tuberkulose-Ausbrüchen und HIV-Infektionen.

"Die Querdenker" haben im Rahmen ihrer Entwicklungshilfe Werkstätten gebaut, Glashäuser aufgestellt, Obstgärten angelegt, Ausbildungen für das Pflegepersonal organisiert und Medikamente besorgt – alles mit dem Ziel, das  Alltagsleben der Menschen wesentlich zu verbessern. "Und in den letzten Jahren haben wir damit begonnen, die Deinstitutionalisierung anzugehen. Das heißt, wir haben Modelle entwickelt, die den Patienten ein Verlassen der staatlichen Anstalten ermöglichen", sagt Zuljevic-Salamon. Das war ein langer und steiniger Weg. Auch deswegen, weil es weder Richtlinien noch Gesetze dafür gab. "All das ist uns gelungen. Ein erstes Modell, das jetzt langsam Schritt für Schritt auf das ganze Land umgelegt werden kann."

Die Querdenker

Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Freistadt auf MeinBezirk.at/Freistadt

Neuigkeiten aus Freistadt als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Freistadt auf Facebook: MeinBezirk.at/Freistadt - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Freistadt und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.