DISKOTHEK EVERS
Runder Tisch zu Vorfällen
Immer wieder taucht die Diskothek Evers in den Polizeimeldungen auf. Bezirkshauptfrau Andrea Außerweger sucht nun Gespräch mit dem Lokalbetreiber. Der zeigt sich für Verbesserungsvorschläge offen: Das Vermeiden von Polizeieinsätzen sei oberstes Ziel.
UNTERWEITERSDORF. "Das Evers beschäftigt uns intensiv", sagt Bezirkspolizeikommandant Franz Schmalzer. "Es gibt kein Wochenende, an dem die Polizei nicht vor Ort ist." Für das Jahr 2019 (Jänner bis November) registrierte die Exekutive 69 Vorfälle, die auch zu Anzeigen führten. Die anderen Interventionen seitens der Polizei, die keine Gerichtsanzeige nach sich zogen, scheinen in der Statistik nicht auf. Gemeint sind beispielsweise Verwaltungsübertretungen wegen Ordnungsstörung oder Lärmerregung. Die 69 dokumentierten Vorfälle betreffen folgende Delikte: Sachbeschädigung (26), Körperverletzung (25), Diebstahl (13) und Gefährliche Drohung (5).
Evers-Chef: Im Vergleich passiert wenig
"69 Vorfälle klingt viel, allerdings sind das an 160 Öffnungstagen im Jahr nur gut 0,4 Vorfälle pro Tag – und damit auch im Vergleich zu anderen Lokalen oder Veranstaltungen vergleichsweise wenige", relativiert Betriebsleiter Robert Bremmer.
Bezirkshauptfrau bittet zum Gespräch
Trotzdem will Bezirkshauptfrau Andrea Außerweger demnächst das Gespräch mit dem Betreiber des Lokals (Nachtleben-Gruppe) und dem Unterweitersdorfer Bürgermeister Wilhelm Wurm suchen. "Dabei werden wir Verbesserungsmöglichkeiten wie zum Beispiel das Aufstocken der Security-Mitarbeiter oder die Verkürzung der Sperrstunde prüfen."
"Abkühlphase" eingeführt
Bürgermeister Wurm bekommt von den Problemen im und vorm Evers eher wenig mit: "Die Diskothek liegt idealerweise im Betriebsbaugebiet und es kommen keine Beschwerden an die Gemeinde." Mit den Betreibern habe man vor einigen Jahren bereits eine "Abkühlphase" eingeführt. "Das heißt, ab 4 Uhr darf nichts mehr ausgeschenkt werden und bis um 5 Uhr müssen die letzten Gäste das Lokal verlassen", sagt Wurm.
Rauchverbot verschärft Situation
Für Andreas Leitner, Marketingchef der Nachtleben-Gruppe, sei die Vermeidung von Polizeieinsätzen oberstes Ziel. Probleme ließen sich allerdings nicht immer verhindern und mit dem eigenen Sicherheitspersonal lösen. Dass betrunkene und aggressive Gäste auch bei Einsatzkräften keine Hemmungen zeigten, sei leider eine Tatsache. Verschärft wurde laut Leitner die Situation durch das seit 1. November 2019 bestehende Rauchverbot in der Gastronomie. Die massive Bewegung ins Freie, wo man im Winter keine Wohlfühloase vorfinde, wirke sich eher negativ auf das Gemüt der Besucher aus.
Sicherheitsleute werden geschult
"Wir versuchen die Zusammenarbeit mit den Behörden auf höchste Priorität zu setzen", sagt Leitner. "Tägliche Protokolle, Datenerfassungen bei Auseinandersetzungen, Übergabe von Drogenbesitzern und so weiter sind für uns und das Sicherheitspersonal selbstverständlich." In diesem Bereich arbeitet die Nachtleben-Gruppe schon seit vielen Jahre mit einem professionellen externen Dienstleister zusammen. Vor jeder Saison gebe es eine Schulung der Sicherheitsleute. "Wir weisen auf unsere Richtlinien und Arbeitsabläufe hin, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in allen Situationen sowie höchste Vorsicht bei betrunkenen Gästen beinhalten", sagt Leitner. "Uns ist bewusst, dass nicht immer alles reibungslos und perfekt funktioniert. Wir sind allerdings in unserem Unternehmergeist immer bestrebt, die besten Lösungen und Entscheidungen zu treffen."
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