Astronomischer Verein Mühlviertel

Sterndlschauer luden zu Beobachtungsmarathon

FREISTADT. Die Mitglieder des Astronomischen Vereins Mühlviertel (AVM) nutzten die vergangene Neumondnacht dazu, einen sogenannten "Messiermarathon" zu veranstalten. Bei diesem speziellen Langstreckenlauf werden im Laufe einer einzigen Nacht alle 110 astronomischen Objekte des Messier-Katalogs mit einem Teleskop beobachtet und fotografiert. Dieser historische Katalog enthält Galaxien, Sternhaufen, kosmische Gas- und Staubnebel und planetarische Nebel, also die berühmtesten Deep-Sky Objekte. Der Katalog wurde zwischen 1764 und 1782 vom französischen Astronomen Charles Messier zusammengestellt.

Unter Amateurastronomen erfreut sich Messiers Aufstellung großer Beliebtheit, weil die darin aufgeführten Objekte recht hell sind und bereits mit relativ kleinen Optiken beobachtet werden können. Als Ausrüstung für diesen Sternen-Marathon braucht man ein gutes Teleskop mit einem lichtstarken Sucher, eine genaue Sternkarte und Geduld beim Aufsuchen der Objekte. Die neuen Goto-Teleskope beinhalten einen Computer, der die Objekte von selbst findet und das mühsame Aufsuchen erspart. Genau diese Technik wendeten die Mühlviertler Astronomen an. Coronabedingt konnten sich die AVM-Mitglieder nicht auf der Sternwarte treffen, sondern vernetzten sich per Videokonferenz.

Live-Bilder der Himmelsobjekte wurden von zwei ferngesteuerten Sternwarten, sogenannten Remote-Observatorien, auf die Computer-Bildschirme der Teilnehmer übertragen. Als Remote-Observatorien dienten die Sternwarte des Gymnasiums Freistadt, gesteuert von Martin Leitner und die Privatsternwarte von Andreas Gusner in Waldburg.

Rund 15 Mitglieder des Vereins haben an dieser Online-Veranstaltung teilgenommen und waren begeistert über die Qualität der Fotos und über die Schönheit der Objekte, die sich bereits nach kurzen Belichtungszeiten zeigten. Die Teilnehmer freuten sich darüber, das virtuelle Treffen auch zum Plaudern und zum Erfahrungsaustausch zu nutzen, wenn auch nur per Computer.

AVM (Sterndlschaun)